Das russische Importverbot für westliche Lebensmittel trifft Europas Bauern. Einzelne EU-Länder hoffen offenbar auf eine Lockerung. Doch die EU warnt vor Extrawürsten. (c) Sven Hoppe - fotolia.com
«Mit dem Importstopp (...) muss sich die gesamte Europäische Union auseinandersetzen», sagte der lettische Agrarminister Janis Duklavs am Montagabend in Brüssel nach einem Treffen mit seinen europäischen Amtskollegen.
Einzelne Länder versuchen laut EU-Diplomaten inzwischen, in eigenen Verhandlungen mit Moskau eine Lockerung des Einfuhrverbots für bestimmte Lebensmittel zu erreichen. «Wir können keine unterschiedliche Behandlung der Mitgliedstaaten akzeptieren», meinte Duklavs dazu. Er leitete das Treffen, weil sein Land derzeit den Vorsitz der EU-Staaten hat. «Wir müssen in dieser Sache Solidarität zeigen», appellierte er an die Mitglieder.
Nachdem die EU und die USA wegen der Ukraine-Krise Sanktionen gegen Russland verhängt hatten, beschloss Moskau im August seinerseits einen einjährigen Einfuhrstopp für zahlreiche westliche Lebensmittel. Die EU stützt die Märkte, um einen Preisverfall in Europa durch ein Überangebot an Lebensmitteln abzubremsen.
Gegen Vorstöße einzelner Länder verwahrte sich auch EU-Agrarkommissar Phil Hogan. EU-Staaten könnten nicht «ohne die Beteiligung der Europäischen Union irgendwelche bilateralen Vereinbarungen treffen zu Produktgruppen, die sie selbst als wichtig für den russischen Markt identifiziert haben», sagte er. (dpa)