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13.09.2023 | 07:01 | Nachhaltigkeitsgipfel 

Regierungschefs müssen sich zu Nachhaltigkeitszielen bekennen

New York - Der Chef der UN-Entwicklungsagentur UNDP sieht die Gefahr, dass die in Verzug geratenen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bedeutungslos werden.

Klimawandel
(c) proplanta
Beim hochrangig besetzten Nachhaltigkeitsgipfel in New York am kommenden Montag direkt vor der Generaldebatte der UN-Vollversammlung werde es darum gehen, ob die Ziele noch relevant seien, sagte UNDP-Chef Achim Steiner der Deutschen Presse-Agentur. Von den Staats- und Regierungschefs «erwarten wir ein Signal der anhaltenden Relevanz der Nachhaltigkeitsziele für die heutige Welt und die Verpflichtung ihrer Länder, im Rahmen dieser Ziele zusammenzuarbeiten».

Die bisherigen Misserfolge beim Erreichen der 17 Entwicklungsziele auch wegen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs seien nicht zu leugnen, sagte Steiner, der ranghöchste deutsche UN-Funktionär. Politiker wollten zwangsläufig nicht mit Misserfolgen und Rückschlägen in Verbindung gebracht werden, doch sie müssten mit «größerer Weisheit» handeln: «Wenn wir in 20 Jahren keine geeigneten Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen haben und es zu einer weiteren globalen Pandemie in der Größenordnung wie vor drei Jahren kommt, könnte die Welt auf mehr als eine Weise zerstört werden.»

Die Staats- und Regierungschefs der Welt hatten die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), also Nachhaltigkeitsziele, 2015 beschlossen. Bis 2030 sollen die insgesamt 17 Ziele erreicht werden, darunter das Ende extremer Armut und des Hungers und die Verbesserung der globalen Bildung. Zudem geht es um den Kampf gegen die Klimakrise und gegen das Wohlstandsgefälle. Die Erfüllung der Ziele bis in sieben Jahren gilt unter Experten als quasi unerreichbar.

UNDP veröffentlichte am Dienstag zudem einen neuen Bericht zur mangelhaften Entwicklung Dutzender Staaten: Eine Untersuchung in 95 Ländern fand heraus, dass seit 2019 nur jedes fünfte Land die Armutsquote gesenkt habe, während sie in 72 der Länder entweder gleich geblieben sei oder zugenommen habe. Ebenfalls 72 von 95 Staaten hätten ihren CO2-Ausstoß erhöht, 38 sogar um mehr als zehn Prozent. UNDP macht dafür das Streben nach Wirtschaftswachstum um jeden Preis verantwortlich. Dieses schränke die finanziellen Spielräume für Investitionen in Entwicklung ein.
dpa
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