Das sieht ein am Dienstag vom Kabinett in Dresden beschlossenes Program für mehr
Biodiversität vor. «Artensterben und Lebensraumverlust haben ein atemberaubendes Tempo erreicht. Der Zustand von Arten und Lebensräumen ist bedrohlich. Wir müssen entschlossener handeln», sagte
Umweltminister Wolfram Günther (Grüne). Im Vergleich zu 2009 habe sich die Lage noch einmal deutlich verschärft.
«Heute sind mehr als 50 Prozent der Lebensraumtypen und deutlich mehr als 40 Prozent der Arten stärker gefährdet als 2009. Deswegen haben wir ein neues, ehrgeiziges Programm erarbeitet. Ehrgeizig deshalb, weil wir bis 2030 die Trendwende erreicht haben wollen», betonte der Minister.
Bedrohte Arten bei Vögeln seien unter anderem Ziegenmelker, Wachtelkönig sowie Reb- und Birkhuhn. Auch Biber,
Feldhamster,
Lachs und Äsche seien gefährdet. Das Programm sei das «strategische Dach» für alle Aktivitäten, die biologische Vielfalt zu erhalten und zu mehren.
Nach Angaben von Günther zufolge ist Biodiversität für Lebensqualität und Wohlstand notwendig. «Die abnehmende Zahl von Insekten etwa bedroht die Erträge in der Landwirtschaft. Umgekehrt dienen intakte, vitale Auen dem
Hochwasserschutz und der Wasserverfügbarkeit und zahlen sich damit auch volkswirtschaftlich aus.» Dasselbe gelte für artenreiche Mischwälder.
Das Wiederherstellen von Mooren sei
Klimaschutz und somit Wohlstandssicherung. Schutz allein in isolierten Schutzgebieten reiche nicht aus, er müsse in allen Formen der
Landnutzung eine Rolle spielen.
Das Programm sieht unter anderem spezielle Hilfen für Arten vor. Biotopverbünde sollen durch gezieltes Handeln auf landeseigenen Liegenschaften unterstützt werden.