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26.07.2023 | 13:49 | Ukrainisches Getreide 

Slowakei will Korridore für ukrainische Getreideexporte

Bratislava - Die Slowakei will die Ukraine dabei unterstützen, ihr Getreide auf den Weltmarkt zu exportieren. Dies dürfe aber nicht auf Kosten ihrer eigenen Landwirtschaft und ihres eigenen Lebensmittelmarkts gehen.

Getreidekorridor
(c) proplanta
Das sagte der slowakische Landwirtschaftsminister Jozef Bires der staatlichen Nachrichtenagentur TASR am Mittwoch. Die Lösung sieht Bires in sogenannten Solidaritätskorridoren. Das sind wegen des Krieges ausgebaute Handelswege zwischen der EU und der Ukraine über Straßen, Schienen oder Flüsse. Ein Problem ist jedoch, dass der Export über diesen Weg verhältnismäßig teuer ist.

«Die Slowakei bemüht sich, der Ukraine im Bereich der Infrastruktur maximal dabei zu helfen, dass die Transportbedingungen so einfach wie möglich sind und das Getreide dorthin kommt, wo es am meisten gebraucht wird», sagte Bires. Sein litauischer Amtskollege Kestutis Navickas hatte am Dienstag in Brüssel ebenfalls angeboten, dass sein Land den Export von Getreide unterstützen könne.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Montagabend in einer Videobotschaft die EU zur Öffnung ihrer Grenzen für ukrainische Agrarprodukte aufgefordert und kritisiert, dass die fünf Nachbarländer Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien ein am 15. September auslaufendes Importverbot weiter verlängern möchten. Bires warb um Verständnis für diese Position.

Die slowakische Landwirtschaft erwarte diesen Sommer aufgrund günstiger Wetterbedingungen die beste Getreideernte seit fünf Jahren. In der laufenden Erntesaison zeige sich schon jetzt eine um 12 Prozent über dem Schnitt der letzten fünf Jahre liegende Ertragsmenge. Diese gute Nachricht werde aber dadurch getrübt, dass die Speicher aufgrund vorangegangener ukrainischer Lieferungen noch immer voll seien. Und obendrein seien die Verkaufsmöglichkeiten wegen der im Vergleich zur Ukraine höheren Preise äußerst beschränkt. Slowakische Bauern hatten schon seit Monaten vor einer Pleite zahlreicher Agrarbetriebe gewarnt.
dpa
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