«Alle deutschen Landwirte, voran die
Milchviehhalter, erwarten klare politische Signale aus Brüssel», sagte
Sonnleitner am Dienstagabend in Hannover bei der Eröffnung der Fachmesse «EuroTier». Sonnleitner sprach sich gegen eine Erhöhung der EU-Milchquote aus, der europaweiten Produktionsbegrenzung für die Milcherzeugung. Dies sei in der jetzigen Marktlage das völlig falsche Signal. Die Handelsketten würden dies nur als Vorwand nehmen, die Preise noch weiter zu drücken.
Die EU-Agrarminister beraten am 18. und 19. November in Brüssel über eine Kürzung der direkten Beihilfen an Bauern und über die deutsche Forderung nach einem Milchfonds der EU. Ohne Ausgleichsmaßnahmen will die Bundesregierung einem Auslaufen der
Milchquote - der Mengenbeschränkung - 2015 nicht zustimmen.
Aigner sagte in Hannover, sie setze sich auf europäischer Ebene intensiv dafür ein, dass es zu Lösungen komme. Sie habe bei der EU- Kommission nachdrücklich die Einrichtung eines Milchfonds gefordert. «Natürlich sind die Verhandlungen schwierig, aber es gibt Signale, dass sich hier eine positive Lösung abzeichnet. Allerdings müssen wir sehr darauf achten, dass hier nicht unverhältnismäßige Forderungen quasi als Gegenleistung abverlangt werden.»
Aigner sagte zudem, zugleich müsse die deutsche Milchwirtschaft weiter Kosten senken, die Effizienz in der Verarbeitung steigern und auch vermehrt auf Qualitätswaren setzen. Generell zeichne sich ab, dass sich Landwirtschaft und
Agrarpolitik stärker mit den europäischen und globalen Märkten mit ihren stark schwankenden Preisausschlägen befassen müssten. (dpa)
