Einerseits bewegten die Bürger wenige Themen so sehr wie Ernährung und Tierschutz, andererseits orientiere sich das Kaufverhalten am Preis, sagte die stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Gitta Connemann am Donnerstag in Berlin.
Sie betonte: «Wenn Milch billiger ist als Wasser, zeigt das die Wertschätzung des Lebensmitteleinzelhandels.» Bauern müssten mehr Geld für ihre Produkte bekommen. «Tierwohl entscheidet sich an der Ladenkasse. Artgerechte Tierhaltung muss sich im Portemonnaie niederschlagen», mahnte die CDU-Politikerin.
Der Fraktionsvorstand beschloss ein Positionspapier unter dem Titel «Lebensthemen - Von der Ernährung bis zum gesundheitlichen Verbraucherschutz», wonach unter anderem der Einsatz von
Antibiotika in der Tierhaltung so weit wie möglich reduziert werden soll.
Connemann mahnte: «Wir sind uns einig, dass Antibiotikaresistenzen die tickende Zeitbombe des 21. Jahrhunderts sind.» In dem Papier setzt sich die Fraktion auch dafür ein, dass das Kürzen von Schnäbeln, Beschneiden von Schwänzen und Töten männlicher Küken baldmöglichst beendet wird.
Connemann sagte: «In Deutschland werden pro Jahr elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen - im wesentlichen von privaten Haushalte, Gaststätten und Krankenhäusern.» Das seien 275 000 Lastwagen. Das vernichte nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Einzelhändler kauften bereits bewusster ein. «Es gab noch nie so sichere und bezahlbare Lebensmittel im Überfluss.» (dpa)