Schon in der Vergangenheit hat sich der
BDM kritisch zu Exporterstattungen als Instrument der Krisenbewältigung geäußert. Auch die WTO-Beschlüsse geben die nun eingeschlagene Richtung vor.
Exporterstattungen haben bisher immer nur kurzzeitig zu einer gewissen Entspannung bzw. Stabilisierung des Milchmarktes beigetragen. Um einen überhitzten Markt zu entlasten, gibt es jedoch weitaus sinnvollere Lösungen.
Durch Exportdumping werden nicht nur Erzeugerstrukturen in Drittländern zerstört, die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass Exportsubventionen die
Erzeugerpreise auch in Europa nachteilig beeinflussen. Sie drücken auf das Niveau des Weltmarktpreises und haben so eine negative Rückkoppelung auf den europäischen Markt. Die
Milchpreise werden dadurch längerfristig auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Mit Exporterstattungen konnte man zum Teil kurzfristig die Folgen eines massiven Übermengenproblems abmildern. Das eigentliche Problem des Marktungleichgewichts wird so jedoch nicht an der Wurzel gepackt.
Nach Ansicht des BDM wäre es im Sinne eines marktwirtschaftlichen Verhaltens richtiger, rechtzeitig auf eine sinkende Nachfrage zu reagieren und massive Marktverwerfungen durch eine entsprechende Marktgestaltung zu vermeiden. Es spricht auch weiter nichts dagegen, die Absatzmöglichkeiten für europäische Milchprodukte durch intelligente Vermarktungsmaßnahmen zu fördern. (BDM)