Brasilien macht die USA für die Absage des Ministertreffens verantwortlich. Die US-Amerikaner hätten sich nicht bewegt, bemängelte am Wochenende der brasilianische Handelsminister Celso Amorim. Susan Schwab, die Handelsbeauftragte der USA, spielt den Ball hingegen zurück und wirft den Schwellenländern ihre Sturheit vor.
Der Generalsekretär der
Welthandelsorganisation, Pascal Lamy, hatte ein für diese Woche ins Auge gefasstes Ministertreffen am vergangenen Freitag abgesagt. Es fehle der politische Wille der Mitgliedstaaten, begründete Lamy das Scheitern. Wegen des Regierungswechsels in den USA sieht Lamy auch kaum Spielraum für einen Durchbruch in der Doha-Runde in den kommenden Monaten.
Die neue G-20-Gruppe hat durch den Abbruch der WTO-Verhandlungen ebenfalls Schaden genommen. Der Zusammenschluss der größeren Wirtschaftsmächte hatte im Januar angesichts der Finanzkrise auf ein neues Welthandelsabkommen gedrängt. Doch diese Mahnung konnte nicht für neuen Schwung in den WTO-Verhandlungen sorgen. (aiz)