Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.08.2023 | 02:34 | Nahrungsmittelpreise 

„Gierflation“ - Bundesregierung: Gewinnausweitungen statistisch schwer zu erfassen

Berlin - Inwieweit Lebensmittelhersteller die Verwerfungen auf den Agrar- und Energiemärkten genutzt haben, um ihre Gewinnmargen stärker anzuheben als zum Kostenausgleich notwendig, lässt sich nur schwer feststellen.

Lebensmittelpreise
Empirische Untersuchungen zeigen temporäre Anhebung der Gewinnmaargen in einigen Bereichen - Kausale Aussagen zu den treibenden Faktoren der Inflation im Hinblick auf die Profitabilität von Firmen aber nicht möglich - Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln auf Ukraine-Krieg zurückzuführen. (c) proplanta
Empirische Untersuchungen zeigten temporäre Gewinnausweitungen in einigen Bereichen, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke zur „Gierflation“, also den Preisaufschlägen, die sich nicht durch gestiegene Kosten rechtfertigen lassen. Zugleich betont die Regierung aber, dass sich aus statistischen Zerlegungen unmittelbar keine kausalen Aussagen zu den treibenden Faktoren der Inflation im Hinblick auf die Profitabilität von Firmen beziehungsweise etwaige Änderungen von Gewinnmargen ableiten ließen.

Grundsätzlich führt die Bundesregierung die Inflation bei Nahrungsmitteln auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zurück. Dieser habe zu „erheblichen Verwerfungen“ auf den Agrarmärkten geführt.

„Steigende Energiepreise, die angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten sowie unterbrochene Lieferketten haben auch für die Agrar- und Ernährungswirtschaft deutliche Kostensteigerungen ergeben. Diese fanden auf allen Stufen der Wertschöpfungskette statt“, heißt es in der Antwort. Die stark gestiegenen Produktionskosten resultierten in einer Anpassung der Preise für Nahrungsmittel.

Deutliche Entspannung erkennbar



Die Bundesregierung verweist aber auch darauf, dass sich mittlerweile bei vielen Rohstoff- und Vorleistungsmärkten eine deutliche Entspannung abzeichne. Seit April 2023 seien die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken.

Auch auf Ebene des Großhandels werde seit April ein Rückgang der Preise registriert. Diese Preissenkungen schlügen sich aber bisher noch nicht vollumfänglich in den Verbraucherpreisen nieder.

Unter anderem längerfristige Vertragslaufzeiten führten dazu, dass sich der hohe Kostendruck weiterhin auf Ebene der Verbraucherpreise zeige. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel habe sich aber schon abgeschwächt.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Teuerung verharrt bei 2,2 Prozent - Erste Zinssenkung im Juni?

 Neue Inflationswelle in Sicht - 2 Prozent-Ziel ade

 Trendwende in Sicht? Bundesregierung hebt Konjunkturprognose leicht

 Deutsche sitzen auf Geldbergen - üppiger Geldregen für Aktionäre

 Werden Lebensmittel jetzt günstiger?

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte