Empirische Untersuchungen zeigen temporäre Anhebung der Gewinnmaargen in einigen Bereichen - Kausale Aussagen zu den treibenden Faktoren der Inflation im Hinblick auf die Profitabilität von Firmen aber nicht möglich - Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln auf Ukraine-Krieg zurückzuführen. (c) proplanta
Empirische Untersuchungen zeigten temporäre Gewinnausweitungen in einigen Bereichen, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke zur „Gierflation“, also den Preisaufschlägen, die sich nicht durch gestiegene Kosten rechtfertigen lassen. Zugleich betont die Regierung aber, dass sich aus statistischen Zerlegungen unmittelbar keine kausalen Aussagen zu den treibenden Faktoren der Inflation im Hinblick auf die Profitabilität von Firmen beziehungsweise etwaige Änderungen von Gewinnmargen ableiten ließen.
Grundsätzlich führt die Bundesregierung die Inflation bei Nahrungsmitteln auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zurück. Dieser habe zu „erheblichen Verwerfungen“ auf den Agrarmärkten geführt.
„Steigende Energiepreise, die angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten sowie unterbrochene Lieferketten haben auch für die Agrar- und Ernährungswirtschaft deutliche Kostensteigerungen ergeben. Diese fanden auf allen Stufen der Wertschöpfungskette statt“, heißt es in der Antwort. Die stark gestiegenen Produktionskosten resultierten in einer Anpassung der Preise für Nahrungsmittel.
Deutliche Entspannung erkennbar
Die Bundesregierung verweist aber auch darauf, dass sich mittlerweile bei vielen Rohstoff- und Vorleistungsmärkten eine deutliche Entspannung abzeichne. Seit April 2023 seien die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken.
Auch auf Ebene des Großhandels werde seit April ein Rückgang der Preise registriert. Diese Preissenkungen schlügen sich aber bisher noch nicht vollumfänglich in den Verbraucherpreisen nieder.
Unter anderem längerfristige Vertragslaufzeiten führten dazu, dass sich der hohe Kostendruck weiterhin auf Ebene der Verbraucherpreise zeige. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel habe sich aber schon abgeschwächt.