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26.12.2020 | 12:55

Mehrwertsteuer-Senkung endet - Wer traut sich die Preise zu erhöhen?

Verbraucherpreise
Im Sommer haben viele Einzelhändler die Mehrwertsteuersenkung 1:1 an die Kunden weitergegeben. Mit dem Auslaufen der Steuersenkung am Jahresende die Preise wieder zu erhöhen, dürfte aber deutlich schwieriger werden. Eine Schlüsselrolle spielen die Discounter. (c) proplanta

Verbraucherschützer gegen Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung



Verbraucherschützer halten wenig davon, die zum Jahresende auslaufende Senkung der Mehrwertsteuer zu verlängern. Die Maßnahme zur Stützung der Konjunktur habe nicht gewirkt wie erhofft, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur.

«Ich glaube, unterm Strich muss man sagen, die 20 Milliarden Euro, die sich dies der Bund für ein halbes Jahr hat kosten lassen, da stehen Aufwand und Ertrag nicht in einem guten Verhältnis.»

Zwar sei die Steuersenkung etwa im Lebensmittelhandel fair und angemessen an die Verbraucher weitergegeben worden. In der Gastronomie und Hotellerie sei das jedoch praktisch überhaupt nicht geschehen. Im Onlinehandel gebe es Licht und Schatten. So hätten auch einige Händler erst die Preise erhöht, um sie dann mit dem neuen Steuersatz wieder abzusenken.

Der Bund hatte beschlossen, den Mehrwertsteuersatz vom 1. Juli bis zum 31. Dezember von 19 auf 16 Prozent zu senken. Der ermäßigte Satz, der für viele Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs gilt, wurde von 7 auf 5 Prozent reduziert. Das sollte die Konjunktur anschieben und die Bürger motivieren, teure Anschaffungen trotz Krise ein paar Monate vorzuziehen.

Dieser Vorzieheffekt wirke nicht mehr, wenn die Aktion fortgesetzt werde, sagte Müller. «Ich glaube, es gibt zwei Hebel, die sich als wirkungsvoll und wesentlich kostengünstiger in der Umsetzung erwiesen haben.» Zum einen seien Familien mit dem Kinderbonus sehr zielgenau entlastet worden. Der zweite Hebel sei der Strompreis. Sinke er, komme das Geld bei allen an.

Untersuchungen zufolge profitierten dann vor allem einkommensschwache Haushalte. «Nicht nur an die Wirtschaft denken, bitte auch an die Verbraucherinnen und Verbraucher», forderte Müller.
dpa
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