Das geht aus dem entsprechenden Jahresbericht zum Absatz an
Pflanzenschutzmitteln hervor, den die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, heute in Berlin vorgestellt hat. Gemeinsam mit Friedel Cramer, dem Präsidenten des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das die Zahlen jährlich veröffentlicht.
Die zentralen Ergebnisse für 2019 im Einzelnen:• Die Menge an verkauften Pflanzenschutzmitteln im Inland ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 6,7 Prozent gesunken. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die trockene Wetterlage.
• Der Absatzrückgang ist weitgehend auf die geringere Nachfrage nach
Herbiziden (Rückgang um 6,5 Prozent) sowie Fungiziden (Rückgang um 10 Prozent) zurückzuführen.
• Hervorzuheben ist insbesondere der Rückgang bei Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat: Der Absatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 Prozent verringert.
• Damit wird der generelle Abwärtstrend, der für Herbizide im Allgemeinen und Glyphosat im Speziellen seit 2012 zu beobachten ist, weiter bestätigt.
Bundesministerin Julia Klöckner: „Unser Ziel ist, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln immer weiter zu reduzieren und gleichzeitig Ernten zu sichern. Das tun wir, indem wir etwa die Forschung im Bereich nicht-chemischer Alternativen massiv fördern. Auch treiben wir den Ausbau der Präzisionslandwirtschaft voran, um den Einsatz noch präziser zu gestalten und dadurch zu minimieren.
Neue Pflanzenzüchtungen – beispielsweise im Weinbau – die mit bis zu 80 Prozent weniger Pflanzenschutz auskommen, sind ein weiterer Baustein. So wenig Pflanzenschutzmittel wie möglich, so viel wie nötig – darum geht es mir. Mit Augenmaß und auf Basis von Fakten und wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die aktuellen Zahlen und auch der Trend der vergangenen Jahre zeigen, dass wir hier auf einem guten Weg sind.“
BVL-Präsident Friedel Cramer: „Der Rückgang beim Absatz von Pflanzenschutzmitteln in den letzten Jahren ist sehr erfreulich. Die Schwankungen zwischen einzelnen Jahren deuten darauf hin, dass die Notwendigkeit des chemischen Pflanzenschutzes auch von der Witterung abhängt und die Landwirte dem Rechnung tragen.
Aufgrund der hohen Anforderungen an die Unbedenklichkeit von Pflanzenschutzmitteln sind diese mit den Jahren immer besser geworden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung prüft vor der Zulassung, dass keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren zu befürchten sind. Das Umweltbundesamt ist dafür zuständig, dass Pflanzenschutzmittel keine unannehmbaren Auswirkungen auf die Umwelt haben“.
Maßnahmen des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln sind unter anderem:• Förderung von Projekten, die biologische und nicht-chemische Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln entwickeln – für den Zeitraum 2017 bis 2023 sind dafür mehr als 23 Millionen Euro vorgesehen.
• Für Projekte zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln stehen fast 14,5 Millionen Euro zur Verfügung.
• Im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) sind nochmal zusätzliche 17 Millionen Euro eingestellt.
• Vorlage der Ackerbaustrategie 2035. Ein Schwerpunkt dieses Papiers ist die Förderung der Biodiversität im Ackerbau.
• Förderung von digitalen Techniken zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln – u.a. auf mehreren der digitalen Experimentierfeldern.
• Entwicklung neuer Züchtungen, die resistenter sind und mit weniger Pflanzenschutz auskommen