Während Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner den Schritt der Europäischen Kommission diese Woche begrüßte, sprach ihr französischer Amtskollege Stéphane Le Foll von einer „brutalen Entscheidung“, die durch nichts zu rechtfertigen sei.
Die Kommission hatte dem zuständigen Verwaltungsausschuss Mitte Juli vorgeschlagen, die Sätze für gefrorenes Geflügelfleisch auf Null zu setzen. Obwohl sich Frankreich, Polen, Griechenland und weitere zehn Mitgliedstaaten dagegen aussprachen, fand sich keine ausreichende Mehrheit, um den Vorschlag zu blockieren.
Die Entscheidung trat bereits einen Tag später in Kraft. Damit gewährt die EU keinerlei Exporterstattungen für Agrargüter mehr - zum ersten Mal seit deren Einführung 1970.
Französische Erzeuger waren die hauptsächlichen Nutznießer von subventionierten Geflügelausfuhren; rund 94 % der 55 Mio. Euro, die dafür im Wirtschaftsjahr 2012/13 zur Verfügung standen, gingen nach Frankreich.
Aus Sicht des Deutschen
Bauernverband (
DBV) muss sich die Entscheidung in den internationalen Handelsverhandlungen niederschlagen. (AgE)