Seit den 80er-Jahren kostete etwa der US-Weizen hard red winter fob Golf rund 57% von thailändischem Reis. Nunmehr hat sich mit der jüngsten Hausse, getrieben von Panikkäufen am Weltmarkt, der Reispreis auf das Dreifache von US-Weizen, auf rund USD 1.000,- (EUR 646,91), katapultiert. Noch im vorigen Oktober, während der globalen Weizenpreisrallye, schloss Weizen preislich nahezu auf eine 1:1-Parität zu Reis auf. Seit Februar 2008 verlor dagegen Weizen wiederum rund 40%, während sich die Reispreise seither verdreifachten. Manche Analysten stellen nun erste Vermutungen an, dass sich in Asien nun die Konsumgewohnheiten vom teureren Reis zum billigeren Weizen verschieben könnten.
In Europa wirkten als bärische Faktoren am
Weizenmarkt, dass Tunesien am Mittwoch aus einer Ausschreibung für 109.000 t nur 75.000 t Weizen auf dem Weltmarkt kaufte und dass Gespräche zwischen dem französischen Landwirtschaftsminister Michel Barnier und dem ägyptischen Handelsminister Rachid Mohamed Rachid über Weizenverkäufe Frankreichs an das Land am Nil ohne konkretes Ergebnis blieben.
Experten haben zwar einen konkreten Deal auch nicht erwartet, weil Frankreich ja keinen Staatshandel betreibt, aber ägyptische Zeitungen hatten im Vorfeld von der Absicht gesprochen, ihr Minister wolle in Frankreich den Import einer Million Tonnen Weizen fixieren. Zuletzt hieß es dann aber nur, die ägyptische Getreidebehörde GASC sei mit privaten französischen Exporteuren im Gespräch. Ägypten muss jährlich mehr als 6 Mio. t Weizen importieren, um den Hunger seiner Bevölkerung stillen zu können. Die Weizenexporte Frankreichs nach Ägypten sollen in diesem Wirtschaftsjahr aber unter mangelhafter Qualität der Ware leiden. (aiz)