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01.04.2016 | 10:30 | Rindermarkt 2016 

Agrarmarkt aktuell: Bullenpreise schwächeln, Schlachtkühe ungewöhnlich stark nachgefragt

Schwäbisch Gmünd - Ab Anfang Februar erwies sich der Handel mit Schlachtbullen besserer Qualität zunehmend als schwierig. Dagegen waren v.a. Jungbullen der Kategorie O gesucht.

Rindermarkt 2016
(c) proplanta
Gleichzeitig hatte der jahreszeittypische Anstieg der Schlachtungen Anfang März Preisschwächen zur Folge. Dabei gerieten wieder vor allem die Preise der besseren Qualitäten unter Druck.

Mit sinkendem Bedarf waren die Schlachtunternehmen nicht länger bereit, das hohe Preisniveau zu halten. Auch das Osterfest änderte nichts am gut versorgten Markt, vielmehr schien die Nachfrage dafür bereits bedient gewesen zu sein.

Die Preise konnten dem Angebotsdruck nicht weiter standhalten und fielen um 10 Cent/kg SG. Neben dem übersättigten Markt drückt auch kostengünstige Ware aus dem Ausland, welche den deutschen Markt regelrecht überschwemmt.

In KW 12 wurden von den Schlachtereien für Jungbullen (E-P) im Marktgebiet Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bei einer Menge von 2.482 Tieren im Durchschnitt 3,62 €/kg SG bezahlt. Bio-Jungbullen (E-P) kosteten im Februar deutschlandweit 4,41 €/kg SG.

Schlachtfärsen



Der Schlachtfärsenmarkt zeigte sich bis Ende März sehr freundlich. Durch ein begrenztes Angebot vor allem in den abfallenden Kategorien ließen sich Preiserhöhungen problemlos umsetzen. Die Vermarktung lief durchweg flott, bei einem knapp ausfallenden Angebot.

Saisontypisch kommt leichter Preisdruck auf, bedingt durch die schwächelnde Nachfrage. In der aktuellen Woche liegen die Färsenpreise in Baden-Württemberg auf einem Niveau von 3,40 €/kg SG. Bio-Färsen (E-P) erlösten im Februar deutschlandweit 4,32 €/kg SG.

Schlachtkühe



Der Markt für Schlachtkühe ist schon seit Wochen durch ein knappes Angebot, bei reger Nachfrage geprägt. Die Tiere werden trotz niedriger Milchpreise nur verhalten abgeliefert. Offenbar steht bei den Milchkuhhaltern immer noch die Herdenaufstockung im Vordergrund. Den überschaubaren Stückzahlen steht eine rege Nachfrage gegenüber. Bis KW 9 wurden teilweise mehr Schlachtkühe als Jungbullen vermarktet.

Saisonal typisch wurden in den vergangenen Wochen vermehrt kostengünstige Fleischarten und Teilstücke nachgefragt. Durch die verminderte Nachfrage seitens des Lebensmitteleinzelhandels lässt die Bereitschaft der Schlachtunternehmen, weiter anziehende Preise zu bezahlen, langsam nach.

In KW 12 wurde für 3.705 Schlachtkühe in Baden-Württemberg ein Durchschnittspreis von 2,60 €/kg SG bezahlt. Bio-Schlachtkühe (E-P) kosteten im Februar bundesweit 3,17 €/kg SG.

Kälber



Die Nachfrage nach Schlachtkälbern fiel Anfang Februar noch gering aus, jedoch konnten die überschaubaren Mengen zu guten Preisen abgesetzt werden. Zur stabilen Marktlage trug auch die für diese Jahreszeit eher untypische gute Nachfrage nach Kalbfleisch bei. Insgesamt ist die Marktlage ausgeglichen. Engpässe wurden aufgrund der geringeren Schlachtzahlen vor allem bei Innereien verbucht. Zuletzt wurden im Meldegebiet für Schlachtkälber 5,32 €/kg SG (E-P) bezahlt.

Bei einer durchschnittlichen Angebots-Entwicklung der Fleckvieh-Bullenkälber einhergehend mit einer steigenden Nachfrage wurde das saisonale Preistief Anfang Februar durchschritten. In den letzten Wochen stiegen die Preise saisonal typisch wieder an. Einem zunehmend knappen Angebot stand dabei eine stetige bis rege Nachfrage gegenüber. Derzeit werden Fleckvieh-Bullenkälber für 5,19 €/kg LG gehandelt. Bei ausgeglichener Marktlage werden auch weiterhin mindestens stabile Preise erwartet.

Nach monatelang fallenden Preisen für schwarzbunte Bullenkälber konnte Mitte Februar innerhalb einer Woche eine Preissteigerung um 8,14 €/Bullenkalb umgesetzt werden. Das nicht allzu groß ausfallende Angebot wurde rege nachgefragt, v.a. Tiere mit guten Masteigenschaften waren begehrt. Aufgrund der relativ ausgeglichenen Marktverhältnisse konnten auch die Preise zunächst stabil gehalten werden.

Ab KW 9 gerieten die Preise ausgehend von Norddeutschland wieder unter Druck, da saisonal bedingt mehr Kälber aus Irland, Osteuropa und den Niederlanden eingeführt wurden. In Süddeutschland bleibt das Angebot eher knapp, es wurden v.a. Tiere der besseren Kategorien gesucht. Die Preisspanne zwischen Tieren guter und schlechterer Qualität ist dabei sehr groß. Im Durchschnitt wurden in KW 12 63 €/Kalb gemeldet.
LEL Schwäbisch Gmünd
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