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02.10.2015 | 10:03 | Rindermarkt 2015 

Agrarmarkt aktuell: Leichte Preisschwäche bei Jungbullen

Schwäbisch Gmünd - Wie im Vorjahr zeigen die Preise für Jungbullen nach einem Anstieg zum Ende des Sommers seit Mitte September wieder eine leichte Preisschwäche.

Rindermarkt 2015
(c) proplanta
Aufgrund der derzeit laufenden Maiserntearbeiten ist die Abgabebereitschaft vieler Mäster allerdings eingeschränkt, so dass der Preisrückgang wohl zunächst nicht all zu groß ausfallen dürfte. Im Vergleich zum Vorjahr wurden in den letzten 10 Wochen knapp 11 % weniger Jungbullen im Meldegebiet geschlachtet.

Angesichts steigender Bestandzahlen ist davon auszugehen, dass in den nächsten Monaten entsprechend mehr Tiere zur Schlachtung kommen und die Preise bis zum Jahresende nicht so stark steigen werden wie in anderen Jahren.

In KW 39 wurden von den Schlachtereien in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz für 3.641 Jungbullen im Durchschnitt 3,75 €/kg SG (E-P) bezahlt. Für KW 40 werden etwas schwächere Preise erwartet.

Bio-Jungbullen (E-P) kosteten im August deutschlandweit 4,35 €/kg SG.

Schlachtfärsen



Die Preise für Schlachtfärsen zeigen in den letzten Jahren nach dem saisonalen Hoch zu Ostern eine im weiteren Jahresverlauf rückläufige Preisentwicklung. Auch 2015 war diese Entwicklung zu beobachten. Bei durchschnittlichen Schlachtzahlen wurden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zuletzt 3,43 €/kg SG (E-P) gezahlt. Für die aktuelle Woche wird je nach Handelsklasse mit stabilen bis leicht steigenden Preisen gerechnet.

Bio-Färsen (E-P) erlösten im August deutschlandweit 4,15 €/kg SG.

Schlachtkühe



Die Preise für Schlachtkühe haben im letzten Quartal um über 40 ct/kg SG nachgegeben. Für die aktuelle Woche werden weiter stark fallende Preise erwartet. Insbesondere magere Tiere werden schlecht bezahlt. Dies dürfte zum Einen an der gestiegenen Anzahl an Milchrassen sowie an der trockenheitsbedingt schlechten Futterversorgung liegen, was zu einem großen Angebot an Kühen in fleischarmen Handelsklassen führt. Eine Besserung ist hier in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

Der Preisunterschied zwischen U3 und P1 Kühen nimmt damit wieder zu, was für die zweite Jahreshälfte regelmäßig zu beobachten ist. Derzeit werden für Schlachtkühe (E-P) im Meldegebiet 2,62 €/kg SG bezahlt. Für Kühe in der Handelsklasse P liegen die Preise derzeit sogar unter 2 €, in den Handelsklassen U und R werden noch über 3 €/kg SG bezahlt. Die Kuhpreise gehen saisonal weiter zurück.

Bio-Schlachtkühe (E-P) kosteten im August bundesweit 3,35 €/kg SG.

Kälber



Die Preise für Schlachtkälber sind derzeit mit unter 5 €/kg SG relativ niedrig. Auch die Schlachtzahlen mit durchschnittlich nur 80 Tieren in den letzten 10 Wochen liegen deutlich unter dem Jahresmittel.

Das Preisniveau für Fleckvieh-Bullenkälber ist in den letzten Wochen leicht zurückgegangen. Dieser Preisverlauf ist in der zweiten Jahreshälfte üblich, fällt dieses Jahr bis jetzt aber deutlich geringer aus als in den Vorjahren, so das für Fleckvieh-Bullenkälber derzeit noch immer 5,30 €/kg LG gezahlt werden. (Vorjahr: 4,55 €/kg LG). Die Preise werden derzeit noch als stabil beschrieben, dürften aber bis zum Jahresende weiter zurückgehen.

Schwarzbunte Kälber stehen weiter unter Druck. Derzeit liegen die Preise noch bei knapp 73 €/Tier. Angesichts eines relativ großen Angebotes und einer verhaltenen Nachfrage dürften die Preise auch weiter unter Druck stehen. Schwerere Kälber lassen sich hier noch besser vermarkten.

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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