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02.06.2013 | 12:26 | Rindfleischmarkt 

Agrarmarkt aktuell: Stabile Rinderpreise bei knappem Angebot

Schwäbisch Gmünd - Nachdem die Preise für Jungbullen seit Beginn des Jahres um 60 Cent gefallen sind, gaben in den letzten Wochen auch die Preise für weibliche Schlachtrinder um ca. 15 Cent nach.

Rindermarkt
(c) proplanta
Das kühle Wetter sorgt mittlerweile wieder für eine etwas bessere Inlandsnachfrage nach Rindfleisch und das niedrigere Preisniveau verbessert langsam auch wieder die Exportnachfrage, so dass Jungbullen aktuell stabil bis fester gehandelt werden und die Preise für weibliche Schlachttiere weiter stabil sind.

Weiterhin ist das Angebot an Schlachttieren vergleichsweise knapp. In den ersten 21 Wochen des Jahres wurden in den meldepflichtigen Schlachtbetrieben 13 % weniger Großvieh als im Vorjahreszeitraum geschlachtet, insbesondere die Jungbullen- (-19 %), aber auch Kuh- (-9 %) und Färsenschlachtungen (-8 %) gingen deutlich zurück.

In den ersten vier Monaten des Jahres wurde mit +0,4 % annähernd gleich viel Rindfleisch von den deutschen Verbrauchern nachgefragt wie im Vorjahreszeitraum und das, obwohl die Preise um durchschnittlich 6,5 % höher waren als Anfang 2012.

Saisonbedingt ist für die nächsten Monate eher mit einer schwächeren Inlandsnachfrage nach Rindfleisch zu rechnen, was sich, sofern keine Impulse durch den Export kommen, entsprechend dämpfend auf den Markt auswirken dürfte.


Jungbullen

Die steigenden Preise für Jungbullen sorgten in Erwartung noch höherer Preise lange für eine geringe Abgabebereitschaft der Mäster, so dass Jungbullen mit immer höheren Schlachtgewichten geschlachtet wurden. Seit 2010 haben die Schlachtgewichte bei Jungbullen (E-P) um durchschnittlich 10 kg zugenommen und liegen jetzt nur noch knapp unter 400 kg/Tier. Dies führt nach Angaben der Schlachtbetriebe zunehmend zu nicht marktkonformen Teilstücken, was deren Vermarktung zunehmend erschwert.

Erste Schlachtunternehmen wollen diesem Trend mit entsprechenden Abrechnungsmasken entgegenwirken. Dies würde die in letzter Zeit beobachtete niedrige Abgabebereitschaft der Mäster als Reaktion auf unbefriedigende Preise einschränken, da Schlachtbullen, die zulange zurückgehalten werden dann aufgrund eines zu hohen Gewichtes schlechtere Auszahlungspreise erzielen. Die kurzfristigen Preis- und Angebotsschwankungen der letzten Jahre könnten so evtl. eingeschränkt werden.

In KW 21 wurde für Jungbullen (E-P) von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Meldegebiet Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz durchschnittlich 3,59 €/kg SG bezahlt. In den letzten 10 Wochen wurden im Mittel 3.000 Tiere/Woche geschlachtet (-15 % gg. 2012). Für die aktuelle Woche wird mit Preisen, je nach Handelsklasse von -3 bis +2 Cent/kg SG gerechnet. Für Bio-Jungbullen (E-P) wurde im April durchschnittlich 4,19 €/kg SG gezahlt.


Schlachtfärsen

Schlachtfärsen kosteten in KW 21 mit 3,68 €/kg SG im Vergleich zum Jahresanfang 10 Cent weniger und liegen nur noch 1 Cent unter dem Jungbullenpreis. Aufgrund der hohen Preise für Jungbullenfleisch wurde dieses oft durch Färsenfleisch ersetzt, was für weitgehend stabilen Färsenpreise sorgte. Für die aktuelle Woche wird bei Schlachtfärsen mit Preisen von +1 bis +3 Cent gerechnet, damit werden Schlachtfärsen höher gehandelt als Jungbullen. Für Bio-Schlachtfärsen (E-P) wurde im April durchschnittlich 4,26 €/kg SG gezahlt.


Schlachtkühe

Die Preise für Schlachtkühe haben in den letzten Wochen geringfügig nachgegeben, sind aber im Vergleich zu Jungbullen weitgehend stabil. In KW 21 wurden für Schlachtkühe (E-P) im Meldegebiet durchschnittlich 3,06 €/kg SG bezahlt. Damit liegen die Preise zwar 10 Cent unter Vorjahresniveau, aber noch immer auf relativ hohem Niveau. Für die aktuelle Woche wird sogar teilweise mit wieder festeren Preisen gerechnet. Für Bio-Schlachtkühe (E-P) wurde im April durchschnittlich 3,44 €/kg SG gezahlt.


Kälber

In den ersten vier Monaten des Jahres stieg die Nachfrage der privaten Haushalte in Deutschland nach Kalbfleisch um 14 % an, insbesondere im März wurde mit +46 % deutlich mehr Kalbfleisch konsumiert. Die extreme Steigerung zu Ostern dürfte an den vergleichsweise hohen Rindfleischpreisen liegen. Im Vergleich zum Vorjahr war Kalbfleisch mit +1,9 % im Gegensatz zu Rindfleisch mit +6,5 % kaum teurer.

In der vergangenen Woche wurden im Meldegebiet für Schlachtkälber (E-P) durchschnittlich 4,95 €/kg SG bezahlt. Damit lagen die Preise wieder um 50 Cent unter dem Jahresanfangsniveau, aber noch immer 20 Cent über dem Vorjahr. Für Bio-Schlachtkälber (E-P) wurde im April durchschnittlich 5,29 €/kg SG gezahlt.

Der Nutzkälbermarkt ist um diese Jahreszeit saisontypisch sehr ruhig. Die Zahl der gehandelten Kälber ist gering. Fleckviehkälber kosten mit 5,47 €/kg wieder etwas mehr als in der Vorwoche, für schwarzbunte Kälber werden zurzeit 84 € bezahlt.
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