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02.04.2017 | 09:06 | Apfelmarkt 

Agrarmarkt aktuell: Verkaufszahlen von Äpfeln zu gering

Schwäbisch Gmünd - In den Monaten Februar und März (KW 5 bis 12) lag die Hauptnachfrage am Bodensee nach wie vor bei den Sorten Elstar, Braeburn und Gala Royal, gefolgt von Fuji.

Apfelmarkt 2017
(c) proplanta
Der wöchentliche Absatz von Tafeläpfeln betrug in etwa 3.250 t. In den beiden Vorjahren belief sich dieser im gleichen Zeitraum auf 3.350 bzw. 3.750 t/Woche. Insbesondere im Monat März blieben die Verkaufsmengen hinter ihrem Potential zurück.

Es wurden zu wenige Aktionen im Einzelhandel durchgeführt, da der LEH sich darauf fokussierte, Angebote im Salat- und Gemüsebereich nachzuholen. In den Vormonaten war es dort frostbedingt zu Engpässen gekommen.

Besonders stark litten darunter die Verkaufszahlen von Braeburn. Statt der üblichen 950 t/Woche konnten nur etwa 650 t/Woche vermarktet werden. Dank der in diesem Jahr geringeren Vorräte dürfte die Sorte bei gleich bleibendem Warenabfluss dennoch, wie in den Vorjahren, bis Mitte Mai weitgehend ausverkauft sein. Gala Royal dürften dann Ende Mai ebenfalls räumen.

Die großen Vorräte an Elstar könnten aber durchaus noch bis Ende Juni ausreichen. Insgesamt ist derzeit also nicht mehr damit zu rechnen, dass ein zeitiger Ausverkauf dieser drei Sorten den Absatz der Jonagold-Gruppe begünstigen könnte. Deren Vermarktungstempo fällt bislang noch zu niedrig aus, um einen bestandsgerechten Abbau sicherzustellen.

Vor derselben Herausforderung steht auch Norddeutschland. Dort lagerten zum 1. März 15 % mehr Tafeläpfel als noch vor einem Jahr. Alleine zwei Drittel der 117.500 t entfielen dabei auf die Jonagold-Gruppe. Aber auch EU-weit blieben die Verkaufszahlen in Januar und Februar hinter den Vorjahren zurück, sodass sich im März mit 2,82 Mio. t praktisch genau so viel Ware in den Lagern befand wie in den beiden vergangenen Jahren. Im Januar waren es noch 4,5 % weniger.

Insbesondere Golden und Red Delicious konnten nur unzureichend in den politisch und wirtschaftlich instabilen Staaten Nordafrikas untergebracht werden. Umso entscheidender wird sein, wie sich die Nachfrage innerhalb der EU entwickelt, aber auch, wie aufnahmebereit sich Asien verhält. Immerhin soll die Erntemenge in der Südhemisphäre laut WAPA-Prognose mit 5,43 Mio. t um 9 % größer als im Vorjahr ausfallen. Es bleibt abzuwarten, wieviel hiervon nach Europa verschifft wird.

Trotz des sich eintrübenden Ausblicks stellt sich die Lage am Bodensee bisher aber immer noch verhältnismäßig gut dar. So fiel dort der Vorrat an Tafeläpfeln im März im Vergleich zu den letzten 5 Jahren 10 % kleiner aus. Zudem war die Preisentwicklung bei Gala sehr erfreulich.

Insgesamt lag der Preis für Tafelware HKl. 1 mit 55,37 €/dt im bisherigen Saisonverlauf sogar leicht über dem des Vorjahres. Bio-Äpfel wurden frei Rampe Großhandel netto mit 142 €/dt (+15 % gg. Vj.) bewertet. Der Gesamtumsatz war mit rund 41,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr stabil.
LEL Schwäbisch Gmünd
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