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04.12.2022 | 09:30 | Weltmarktpreise 

Agrarpreise am Weltmarkt stagnieren im Mittel auf hohem Niveau

Rom - Die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Produkte haben sich unter dem Strich im vergangenen Monat nur wenig bewegt.

Agrarpreise
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FAO-Preisindex gibt im November marginal nach - Nur knapp über dem Vorjahresniveau - Etwas niedrigeren Getreide- sowie Fleisch- und Milchproduktpreisen standen im Berichtsmonat höhere Erlöse für pflanzliche Öle und Zucker gegenüber. (c) JensHN - fotolia.com
Etwas niedrigeren Getreide- sowie Fleisch- und Milchproduktpreisen standen höhere Erlöse für pflanzliche Öle und Zucker gegenüber. Der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) berechnete Preisindex für November 2022 lag mit 135,7 Punkten um 0,2 Punkte unter dem Vormonat.

Der Vorjahreswert wurde damit um 0,3 % übertroffen. Im Einzelnen ergab sich für den FAO-Getreidepreisindex im November gegenüber dem Vormonat ein Minus von 1,3 %. Das Vorjahresniveau wurde aber noch um 6,3 % überschritten. Maßgeblich für die Preisschwäche im Berichtsmonat war unter anderem die Fortsetzung des Schwarzmeergetreide-Abkommens, das für Druck auf die Weizen- und Maisnotierungen sorgte.

Daneben wirkten auch das hohe Getreideexportangebot Russlands und die zügigere Maisvermarktung über den Mississippi. Der Subindex für Pflanzenöle erhöhte sich im November um 2,3 %, nachdem er zuvor sieben Monate in Folge gesunken war. Der Vorjahreswert wurde aber noch um gut 16 % verfehlt. Der Anstieg fußte auf höheren internationalen Preisen für Palm- und Sojaöl, die die niedrigeren Notierungen für Raps- und Sonnenblumenöl mehr als wettmachten.

Palmöl war zum einen stärker gefragt; zum anderen verschlechterten übermäßige Regenfälle in Teilen der wichtigsten Anbauregionen in Südostasien die Produktionsaussichten. Die Preise für Sojaöl wurden vor allem durch die rege Nachfrage der US-Biodieselindustrie gestützt. Der FAO-Zuckerpreisindex legte gegenüber Oktober um 5,2 % zu, nach zuvor sechs aufeinanderfolgenden monatlichen Rückgängen.

Zum Vorjahresmonat fehlen aber noch knapp 5 %. Die Erholung war der FAO zufolge hauptsächlich auf starke Käufe angesichts der knappen globalen Zuckerversorgung aufgrund von Ernteverzögerungen in wichtigen Erzeugerländern und der Ankündigung einer niedrigeren Zuckerexportquote durch Indien zurückzuführen.

Milchpulverpreise unter Druck

Der FAO-Milchpreisindex gab dagegen im November 1,2 % nach. Das war der fünfte Monat in Folge mit einem Rückgang; er lag aber noch um 9,2 % über dem Wert vor einem Jahr. Vor allem die Preise für Mager- und Vollmilchpulver standen unter Druck. Dämpfend wirkte hier das geringe Kaufinteresse Chinas. Auch die internationalen Butterpreise gaben nach, während die Notierungen für Käse zulegten.

Die Käsepreise wurden durch eine rege Importnachfrage und ein begrenztes EU-Angebot gestützt. Der Fleischpreisindex der FAO sank um 0,9 % gegenüber Oktober, was ebenfalls den fünften monatlichen Rückgang in Folge darstellte. Er blieb aber noch um 4,1 % über dem Vorjahresniveau. Schwächer tendierten trotz anhaltend starker Importnachfrage Chinas erneut die internationalen Rinderfleischpreise.

Maßgeblich war die Ergänzung des bereits hohen Angebots aus Brasilien durch erhöhte Exporte Australiens. Im Gegensatz zu Rindfleisch erholten sich die Weltmarktpreise aller anderen Fleischarten, wobei die Preise für Schaffleisch am stärksten stiegen, angetrieben von einer soliden Importnachfrage.
AgE
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