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09.04.2010 | 12:30 | Zuckerrüben 

Arbeiten aus Leidenschaft I: Die süße Frucht in den Boden bringen

Bonn - In dieser Woche werden die pinken, orangenen oder blauen Pillen wieder auf den rheinischen Acker ausgebracht: Die Zuckerrübensamen.

Arbeiten aus Leidenschaft I: Die süße Frucht in den Boden bringen
Mit dem Anbau von Rüben leisten die rheinischen Landwirte einen Beitrag sowohl zur Erzeugung von Lebensmitteln als auch zur Vielfalt auf dem Acker und zum Erhalt der Bodenfrucht­barkeit. Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hin. Zum Teil schon vor dem Winter, aber insbesondere in den letzten Wochen haben die Landwirte die Felder für die Aussaat vorbereitet und die Ackerkrume gerade gezogen. Dazu haben sie den Boden mit Pflug, Egge oder anderen Saatbeetkombination gelockert. Jetzt, wenn der Ackerboden abgetrocknet und erwärmt ist, werden rund neun Rübenpillen - die Samen werden in Form von kugelrunden Pillen geformt, damit die Sämaschinen sie besser verteilen können - auf 1 m2 ausgebracht: Mit speziellen Einzelkornsägeräten wird jedes Rübensaatkorn in einem Abstand von 20 cm hintereinander und mit einem Abstand von 50 cm zur Nachbarreihe gelegt. Dabei wird das Saatkorn gerade so tief in den Boden gebracht, dass es optimal mit Wasser versorgt wird.

In den nächsten Wochen wird sich aus dem Korn eine Rübenpflanze - Beta vulgaris - entwickeln, bis Mai wird sich der Spross durch den an der Oberfläche warmen Boden durchgearbeitet haben und Tageslicht sehen. Dann ist es wichtig, dass die kleine Rübenpflanze keinen Platzregen abbekommt, da der Boden sonst verschlammt und die Rübenpflanze im Wachstum gestört wird.

In Deutschland bildet der Anbau von Zuckerrüben seit mehr als 200 Jahren die Grundlage für die Erzeugung von Zucker. Nach der Entzuckerung der zerkleinerten Rüben bleibt das „Rübenmark“ in Form von Schnitzeln übrig. Zum größten Teil werden diese unter Beifügung von Melasse getrocknet und zu Pellets gepresst. Diese „Melasseschnitzel“ sind ein energiereiches, lagerfähiges Viehfutter.

Bei der letzten Stufe der Zuckerkristallisation aus dem sogenannten „Muttersirup“ fällt als Nebenprodukt Melasse an, ein dunkelbrauner, dickflüssiger Sirup. Melasse ist ein gefragter Rohstoff für die Herstellung von Hefen und anderen Produkten.

Die Zuckerrübe ist ein wichtiger Bestandteil in der landwirtschaftlichen Fruchtfolge. So verhindert der Anbau von Zuckerrüben in der Getreidefruchtfolge eine einseitige Unkraut- und Schädlingsbildung. Verbleiben die Rübenblätter bei der Ernte der Zuckerrüben auf dem Feld, pflügt der Bauer die vom Zuckerrübenroder klein gehäckselten Blätter unter. Sie sind so ein wichtiger Gründünger. Die Nährstoffe werden von der nachfolgenden Fruchtart genutzt und tragen zur Vielfalt auf dem Acker und zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit bei. (RLV)
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