Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.03.2011 | 17:28 | Milchgeld 

Bauern erhielten wieder mehr Milchgeld

Hannover - Niedersachsens Milchwirtschaft hat bei den Auszahlungspreisen im vergangenen Jahr endlich aufholen können.

Milchtransport
Der durchschnittliche Auszahlungspreis für das ganze Jahr kratzt nach Mitteilung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) wieder an die Marke von 30 Cent. Ganz genau waren es 29,98 Cent je Kilogramm bei Abholung ab Hof und einem Fettgehalt von 3,7 Prozent sowie 3,4 Prozent Eiweiß. Im Jahr zuvor war der Preis mit 22,79 Cent je Kilogramm noch um gut sieben Cent niedriger, dieser geringe Auszahlungspreis riss ein Loch in die Bilanzen und verursachte auf vielen Höfen rote Zahlen und echte Existenzangst. Auf die gesamte niedersächsische Anlieferungsmenge in Höhe von fünf Mrd. Kilogramm Milch umgerechnet, brachte der höhere Erzeugerpreis in Niedersachsen im vergangenen Jahr 350 Mio. Euro mehr Geld auf die Höfe. Auf die Gesamtzahl aller Milchviehhalter umgerechnet sind es im statistischen Mittel je Monat etwa 2.900 Euro mehr Milchgeld je Betrieb. Damit können die erheblichen Verluste der Vorjahre wieder etwas aufgefangen werden.

Die niedersächsischen Milchgeldabrechnungen liegen damit nun im guten Mittelfeld, wobei die Abweichungen deutlich geringer geworden sind als in früheren Jahren. Geringfügig mehr erhalten mit 30,11 bis 30,53 Cent je Kilogramm beispielsweise die Landwirte in Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen. Etwas unter dem niedersächsischen Auszahlungspreis liegen unter anderem Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Im Durchschnitt erhielten die westdeutschen Milcherzeuger 30,18 Cent je Kilogramm, die in den ostdeutschen Bundesländern 29,73 Cent je Kilogramm.

Marktbeobachter gehen weiter von einem festen Milchmarkt aus, die aktuell stabilen Preise allerdings hatten auch Experten nicht vorhergesehen, normalerweise notieren die Preise für Milchprodukte zum Jahresanfang auf eher niedrigem Niveau. Die Milcherzeuger hoffen nach dem sehr tiefen Preistal Ende 2008 und in 2009 weiter auf einen robusten Aufwärtstrend. Die niedersächsische Molkereiwirtschaft ist derzeit mit ihrer starken Marktposition bei Käse, Butter und Milchpulver im Markt gut präsent und profitiert auch von der lebhaften Nachfrage im Exportgeschäft. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich die feste Marktlage insbesondere bei Käse und Butter auf das gesamte Sortiment auswirken wird und damit auch bei Frischprodukten noch Spielraum nach oben besteht. (LPD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Biomilchpreis ist zu niedrig

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?