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18.10.2012 | 13:14 | Agrarwirtschaft 

Bauern in Hessen verzeichnen schlechtes Geschäftsjahr

Wolfhagen - Hessens Bauern haben im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger verdient - aber die guten Getreidepreise machen ihnen Hoffnung.

Agrarwirtschaft
(c) proplanta
Die Gewinne der Betriebe sanken in dem Ende Juni abgeschlossenen Wirtschaftsjahr um rund 3,500 Euro auf durchschnittlich 47,602 Euro, wie der hessische Bauernverband am Mittwoch in Wolfhagen berichtete.

Als Gründe nannte Generalsekretär Peter Voss-Fels gestiegene Kosten für Energie, Dünger und neues Saatgut. Wegen der starken Fröste im Februar mussten Tausende Hektar umgepflügt und neu eingesät werden, weil junge Getreidepflanzen erfroren waren.

Besser sieht es bei den Viehmastbetrieben aus: Die höheren Fleischpreise konnten Kostensteigerungen bei Futter und Energie ausgleichen, so dass unter dem Strich im Schnitt 79.400 Euro Gewinn stand, ein Plus von über 12.000 Euro. Unverändert schlecht dagegen sei die Lage bei Ferkel-Betrieben und Milcherzeugern, sagte Voss-Fels.

In der Einkommensstatistik ist die neue Ernte noch nicht berücksichtigt. Zwar holten die Landwirte in Hessen in diesem Sommer nur 1,7 Millionen Tonnen Getreide von ihren Äckern, 15 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.

Dafür sind aber die Preise deutlich gestiegen. Derzeit bekommen die Bauern für eine Tonne Brotweizen 230 Euro, 50 Euro mehr als vor einem Jahr.

Für die Verbraucher sollte sich aber nichts ändern, meinte Voss-Fels: «Aus den gestiegenen Preisen lassen sich keine höheren Preise für Brot und Brötchen ableiten», erklärte er. «Der Wertanteil von Getreide in einem Brötchen liegt bei etwa 1,2 Cent.»

Mais und Rüben sind noch nicht vollständig geerntet, aber die Erträge dürften nach den Erwartungen der Bauern sehr gut ausfallen.

Der sonnige Spätsommer habe den Zuckergehalt in den Rüben auf mehr als 18 Prozent steigen lassen.

Beim Anbau von Energiepflanzen - etwa Mais und Raps - gibt es aus Sicht des Bauernverbandes in Hessen noch Potenzial: Im vergangenen Jahr seien 13 Prozent der Ackerfläche für diesen Zweck genutzt worden, bundesweit habe der Anteil 17 Prozent betragen. Die Energieerzeugung bleibe aber zweitrangig, Priorität habe die Nahrungs- und Futtermittelproduktion.

Am kommenden Sonntag (21. Oktober, 14.00 Uhr) feiert der Bauernverband sein Landeserntedankfest. Beim Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche Wolfhagen hält Prälatin Marita Natt die Predigt. (dpa/lhe)
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