Was Landwirten und Agrarhändlern wie der Baywa Sorgen bereitete, kam den Verbrauchern beim Einkauf im Supermarkt zugute: Sie zahlten beispielsweise für Äpfel im vergangenen Jahr deutlich weniger. Für die einzelnen Produktgruppen sieht die Entwicklung so aus:
Getreide: Hier gab es im vergangenen Jahr starke Schwankungen. Vor allem eine
Rekordernte ließ den Preis für eine Tonne Brotweizen nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes von 187 Euro im April vergangenen Jahres auf nur noch 146 Euro je Tonne im Oktober abrutschen. Danach zog der Preis zwar wieder deutlich, liegt derzeit aber um etwa zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bei der Preisentwicklung spielt auch der aktuelle Export-Boom für Weizen aus der EU eine Rolle, der durch den schwachen Eurokurs beflügelt wird.
Obst und Gemüse: Neben einer üppigen Ernte drückte im vergangenen Jahr auch der russische Importstopp auf die Preise, da mehr Ware als sonst auf dem Markt war. Vor allem die Apfelbauern hatten darunter zu leiden, weil etwa ihre polnische Kollegen ihre Früchte nicht mehr nach Russland liefern konnten und diese zusätzlich auf die europäischen Märkte drängten. Wie sich die Apfelpreise in diesem Jahr entwickeln, lässt sich erst im weiteren Jahresverlauf absehen.
Fleisch: Einen regelrechten Preiseinbruch gab es beim Schweinefleisch, auch bedingt durch einen Ausbruch der afrikanischen
Schweinepest in Litauen und Polen, der die Exportmöglichkeiten nach Russland beschnitt, derzeit wird die Marktlage als stabil eingeschätzt. Die Preise für Rindfleisch zogen zuletzt wieder etwas an, auch wegen eines leicht steigenden Verbrauchs erwarten Marktexperten nach DBV-Angaben für dieses Jahr stabile bis leicht steigende Preise.
Milch: Derzeit schauen alle auf den Fall der
Milchquote zum 1. April. Wie er sich genau auf den Preis auswirken wird, ist derzeit noch unklar, der
Bauernverband stellte sich jedenfalls auf einen weiteren Preiskampf bei der Milch ein. Aktuell liegt der Milchpreis bei etwa 32 Cent je Kilogramm. (dpa)