Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.12.2012 | 13:49 | Agrareinkommen  

Bauern in Österreich verzeichnen Einkommensverluste trotz höherer Agrarpreise

Wien - Nach einer deutlichen wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung in den vorangegangenen zwei Jahren erfuhren die österreichischen Agrareinkommen 2012 einen empfindlichen Rückschlag.

Agrareinkommen
(c) proplanta
War das landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft (gemessen als Faktoreinkommen, d. h. als Nettowertschöpfung zu Faktorkosten) im Jahr 2011 noch um 14,3 % gestiegen, sank es 2012 gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt real um 10,2 %. Das geht aus der ersten Vorausschätzung im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung von Statistik Austria hervor.

Hauptverantwortlich für die Verluste waren die teils schweren Ernteausfälle im Nordosten Österreichs sowie die weitere Verteuerung der Betriebsmittel. Gebremst wurde der Einkommensrückgang vom kräftigen Anstieg der Erzeugerpreise für Schweine, Rinder und pflanzliche Erzeugnisse.


Hauptfaktoren für die Einkommensentwicklung 2012: Ernteausfälle, höhere Produktionskosten

Im Jahr 2012 fiel die landwirtschaftliche Produktion dem Volumen nach deutlich hinter das gute Vorjahresergebnis zurück. Frostschäden und Trockenheit führten vor allem in der Ostregion zu Ertragsausfällen und Mindererträgen bei Getreide, Ölsaaten, Obst, Wein und anderen Kulturen. Dem Rückgang des Produktionsvolumens stand ein deutlicher Anstieg der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise (im Mittel: +8,1 %) gegenüber.

Der Anstieg der Produzentenpreise betraf wichtige Produktgruppen wie Getreide, Schweine und Rinder sowie eine Reihe weiterer pflanzlicher Erzeugnisse. Eine Ausnahme bildeten u. a. die Milchpreise, die verglichen mit 2011 sanken.

In Summe führte die Entwicklung von Erzeugungsvolumina und Preisen zu einem Anstieg des landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswerts um 1,3 % auf rd. 7,3 Mrd. Euro. Die höchsten Beiträge zu diesem leichten Plus lieferten der Körnermaisbau, die Schweinehaltung sowie die Rinderproduktion. Sehr starke wertmäßige Einbußen verzeichneten hingegen u. a. Wein- und Obstbau.

Gleichzeitig nahmen auch die Preise für landwirtschaftliche Vorleistungen weiter zu, insbesondere für Futtermittel, Düngemittel, Treibstoffe und Pflanzenschutzmittel. Erste Schätzungen gehen von einem Anstieg des Werts der Vorleistungen um 6,3 % aus. Die Abschreibungen für das Anlagevermögen erhöhten sich um 2,9 %.

Die im Rahmen der Einkommensberechnung berücksichtigten Förderungszahlungen lagen um 0,9 % unter dem Vorjahresniveau. Sie trugen 2012 rd. 71 % zum landwirtschaftlichen Faktoreinkommen bei.

Gemäß den ersten Schätzungen nahm das gesamte aus der Landwirtschaft erwirtschaftete Faktoreinkommen gegenüber 2011 um 10,0 % ab. Der durch den fortgesetzten Strukturwandel bedingte Rückgang der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte wurde für 2012 auf 1,8 % geschätzt. Je Arbeitskraft betrug der durchschnittliche Einkommensrückgang daher nominell 8,3 %. Deflationiert mit dem impliziten Preisindex des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ergab sich real eine Abnahme des Faktoreinkommens je Arbeitskraft um 10,2 % (Zusammenfassung der Hauptergebnisse siehe Tabellen).

Ausführlichere Informationen zur Einkommensentwicklung in der österreichischen Landwirtschaft im Jahr 2012 werden im Zuge der Publikation der Ergebnisse der zweiten Vorausschätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung im Februar 2013 veröffentlicht. (statistik.at)

Agrareinkommen ÖsterreichBild vergrößern
Agrareinkommen Österreich (c) Statistik Austria
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Landwirtschaft steht 2024 Horrorjahr bevor

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken