Die Politik, die Milchwirtschaft und der Lebensmitteleinzelhandel müssten «Farbe bekennen», teilte
Sonnleitner als Präsident des Bayerischen Bauernverbandes am Freitag in München mit. «Ich setze weiterhin alles daran, einen dauerhaft besseren Milchpreis zu erzielen.» Die Milchbauern müssten vom Erlös aus der
Milchproduktion leben können.
Der Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter plant für Montag, einen Tag vor dem Spitzengespräch, bundesweite Aktionen. Die Milchbauern wollten vor den Agrarministerien der Länder Sofortmaßnahmen einfordern, teilte der Verband in Freising mit. Er verlangt unter anderem einen höheren Faktor bei der Umrechnung von Litern in Kilogramm, damit die Milchmenge zurückgeht und die Preise steigen können. Die Länder sollten eine entsprechende Verordnung ändern. Außerdem fordern die Milchviehhalter, dass die Möglichkeit zur Verrechnung von Milchmengen unter den Betrieben abgeschafft wird.
Der Deutsche
Bauernverband hält die Bündelung von Erzeugern und Verarbeitern für entscheidend, um die Marktmacht der Milchbauern zu stärken. Eine weitere Erhöhung der EU-weiten
Milchquote, die die Produktionsmengen beschränkt, lehnt er ab. Der Bauernverband verlangt zudem einen Milchfonds, der aus freien EU-Agrarmitteln finanziert wird und Milchbauern vor allem an schwierigen Standorten zugutekommt.
Seehofer hat die Branche eingeladen, um über ein Aktionspaket zugunsten aller Milchbauern zu beraten. (dpa)