Tausende
Bauern und Viehzüchter legten am Freitag mit rund 900 Traktoren das Zentrum von Valencia im Osten des Landes lahm. Sprecher der Organisatoren sprachen von knapp 10.000 Teilnehmern. Es sei «einer der größten Proteste in der Geschichte der (spanischen) Landwirte» gewesen, hieß es. Kundgebungen gab es auch in anderen Städten, darunter in Lucena (Andalusien) und Lleida (Katalonien).
Die Demonstranten sprechen vor einer existenzbedrohenden Krise des Sektors. In Valencia skandierten sie Slogans wie: «Bitte, Pedro, hilf uns oder wir gehen zugrunde!». Mit «Pedro» ist der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez gemeint.
Die Landwirte waren in den vergangenen Wochen bereits in anderen Städten auf die Straße gegangen. Der Kleibauernverband UPA, der die Proteste mit anderen Gruppen organisiert, klagt, es gebe sechs Supermarkt-Ketten, die die Preise unter Kontrolle und sehr niedrig hielten.
Sánchez hatte sich solidarisch mit den Demonstranten gezeigt. Auf
Twitter versicherte er, seine Regierung sei fest entschlossen, Hilfe zu leisten.
Landwirtschaftsminister Luis Planas traf sich in den vergangenen Tagen bereits zu ersten Gesprächen mit Vertretern der großen Supermarktketten.
Spanien ist einer der größten landwirtschaftlichen Produzenten Westeuropas. Die Agrar- und Viehwirtschaft des Landes beschäftigte zuletzt nach amtlichen Angaben etwa 800.000 Menschen, die auch viele
Nahrungsmittel für den deutschen Markt produzieren.