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14.04.2009 | 16:35 | Woche der Landwirtschaft 

Bewusst Lebensmittel einkaufen heißt Krise bekämpfen

Wien - "Nicht nur die Europäische Union und die nationalen Regierungen setzen derzeit zahlreiche Maßnahmen, die die Wirtschaft wieder in Schwung bringen sollen, auch die Konsumentinnen und Konsumenten können aktiv dazu beitragen, die Krise zu bekämpfen."

Direktvermarktung
(c) proplanta
Ihr wirksamstes Krisen-Bekämpfungsmittel ist die bewusste Kaufentscheidung für heimische Lebensmittel. Eine aktuelle Studie der Universität Linz im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung zeigt das deutlich. In Österreich hat der Konsument bei einem Drittel der in den Supermärkten angebotenen Lebensmitteln die Wahl zwischen heimischen und importierten Waren. Entscheidet sich jeder zweite Verbraucher für das österreichische Produkt, ergibt sich ein Beschäftigungspotenzial von rund 23.000 Arbeitsplätzen. Als weiterer Nutzen dieses patriotischen Einkaufverhaltens wird das Klima geschont, weil die für heimische Waren kürzeren Transportwege spürbar weniger Emissionen bedeuten", stellte Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich in Ankündigung der "Woche der Landwirtschaft 2009" fest, die heuer unter dem Motto "Gutes ist so nah" stattfindet.
 
Die "Woche der Landwirtschaft" ist eine Veranstaltung der Landwirtschaftskammern und dient seit 2004 der Imagepflege der heimischen Landwirtschaft bzw. der Bauern. Sie wird heuer mit einer Vielzahl von Veranstaltungen vom 26. April bis 2. Mai 2009 in allen neun Bundesländern auf die Bedeutung von Region und Nähe hinweisen (weitere Information unter www.landwirtschaftskammer.at auf der Seite des jeweiligen Bundeslandes).Besonders hervorgestrichen wird dabei die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen durch den vermehrten Kauf von heimischen Lebensmitteln. 
 

Bauern als umfassender Energie-Partner

"Österreich Bauern bieten sich bei der aktiven Bekämpfung der jetzigen Wirtschaftskrise als Partner an. Dabei geht es nicht nur um den Bereich Lebensmittel, der zahlreiche Möglichkeiten für neue Arbeitsplätze und zusätzliche Wertschöpfung bietet, auch die breite Schiene der grünen Energie und der nachwachsenden Rohstoffe ist unmittelbar positiv wirksam. Dieser Weg, der Österreich aus der fossilen Energie heraus hin zu den nachwachsenden Rohstoffen führen soll, ist zudem ohne Einschränkung für die menschliche Ernährung oder die Fütterung der Tiere möglich", erklärte Wlodkowski und ergänzte:
 
"Wir können bei entsprechender Investition rund 75.000 neue Arbeitsplätze schaffen und für die Umwelttechnik zusätzliche Aufträge erreichen, wenn wir das EU-Umweltziel, in Österreich den Anteil an erneuerbarer Energie bis 2020 von 23 auf 34 Prozent anzuheben, umsetzen. Das allein zeigt, dass eine aktive Energiewende wesentlich dazu beitragen kann, die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu mildern."


Direktvermarktung und Urlaub am Bauernhof

"Nicht nur der bewusste Einkauf im Supermarkt, sondern auch beim Bauern selbst, kann ein Beitrag zur aktiven Krisenbekämpfung sein. Die bäuerliche Direktvermarktung gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, weil mit zunehmender Globalisierung der Märkte gerade regionalen Produkten ein immer höherer Stellenwert zukommt. Die Konsumenten schätzen dabei die hohe Qualität als auch die garantierte Herkunft der Produkte und die Transparenz und Rückverfolgbarkeit bei der Herstellung. Auch die Wirtschaftsleistung der Direktvermarkter ist beachtlich, denn insgesamt werden rund 300 Millionen Euro ab Hof, auf Märkten sowie durch bäuerliche Zustelldienste umgesetzt", ergänzte Wlodkowski.

"Eine weitere Möglichkeit, Region und Nähe bewusst zu wählen, bietet Urlaub am Bauernhof. Diese Form der Erholung vermittelt den Gästen nicht nur die Lebens- und Arbeitswelt der bäuerlichen Familien, sie ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Mit Tagesausgaben von insgesamt 1,2 Milliarden Euro pro Jahr, von denen rund die Hälfte auf den Bauernhöfen verbleibt, sichern die Urlauber mehr als 23.000 Arbeitsplätze auf dem Land", so Wlodkowski weiter. Insgesamt bieten rund 15.000 Betriebe Urlaub am Bauernhof an und stellen etwa 170.000 Betten für die Urlaub am Bauernhof-Gäste bereit.
 

Bewusst Österreich wählen

"In der ‚Woche der Landwirtschaft’ wollen wir die Familie Österreicher mit der Vielfalt an Möglichkeiten bekannt machen, die die Land- und Forstwirtschaft in Österreich anbieten kann, wenn es gilt, aktiv zur Wirtschaftsbelebung beizutragen. Dass mit der bewussten Wahl heimischer Lebensmittel, Energie und sogar Urlaubsziele zusätzlich noch der ländliche Raum gestärkt, die Auslandsabhängigkeit verringert und das Klima geschont wird, ist ein angenehmer und nicht unbedeutender Nebeneffekt", so Wlodkowski abschließend. (lk österreich)
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