Biosegment in der Schweiz kann weitere Marktanteile gewinnen

Der Umsatz mit Biolebensmitteln sank im Vergleich zu 2021 um 2,2 %, während die Erlöse aus dem Verkauf von herkömmlichen Nahrungsmitteln um 4,9 % nachgaben. Das geht aus Zahlen hervor, die das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) vergangene Woche vorgelegt haben.

Insgesamt erzielte der Schweizer Einzelhandel 2022 mit Lebensmitteln einen Umsatz von 29,3 Mrd. sfr (29,4 Mrd. Euro); gegenüber dem Vorjahr war das ein Minus von 4,6 %. Bei Biolebensmitteln ist die Nachfrage in der Mehrjahresbetrachtung allerdings deutlich gewachsen. Von 2018 bis 2022 legte der Umsatz um rund 600 Mio. sfr (602 Mio. Euro) oder 22,4 % auf 3,28 Mrd. sfr (3,29 Mrd. Euro) zu. Bei den konventionellen Lebensmitteln wurde im gleichen Zeitraum „nur“ ein Zuwachs von 6,9 % auf 26 Mrd. sfr (26,1 Mrd. Euro) verzeichnet.

Entsprechend erhöhte sich der Marktanteil des Biosegments am gesamten Lebensmittelumsatz im Einzelhandel von 9,9 % auf 11,2 %. Inwiefern sich dieser Trend fortsetzt, ist laut BLW und FiBL offen. Laut der Biobarometer-Befragung des Forschungsinstituts beabsichtigt aber eine große Mehrheit der Teilnehmer, ihren Biokonsum auch zukünftig beizubehalten oder sogar noch weiter auszubauen.

Die steigenden Lebenshaltungskosten könnten die Nachfrage nach Biolebensmitteln jedoch hemmen. So gaben 16 % der Befragten an, aufgrund der höheren Preise zukünftig weniger Bioware zu konsumieren. Die repräsentative Umfrage bei rund 1.000 Personen in der ganzen Schweiz veranschaulicht laut FiBL, dass der Preis als wichtigste Kaufbarriere bewertet wird.

Eine Analyse der Daten des Haushalts- und Retailpanels von NielsenIQ Switzerland zeige zudem, dass sich die Discounter auf niedrigem Niveau hinter dem klassischen Einzelhandel zum zweitwichtigsten Verkaufskanal für Biolebensmittel entwickelt hätten. Laut dem Marktbericht Bio verfügen Biolebensmittel in der Schweiz generell über ein positives Image.

Umrechnungskurs: 1 sfr = 1,0031 Euro