Nach Angaben des Pekinger Landwirtschaftsministeriums passierten im vergangenen Jahr Agrargüter im Wert von 187,6 Mrd. $ (167,8 Mrd. Euro) die Landesgrenze; das entsprach einem Minus von 6,9 Mrd. $ (6,2 Mrd. Euro) oder 3,6 % gegenüber 2014. Dabei sanken die Exporterlöse um 1,8 % auf 70,7 Mrd. $ (63,2 Mrd. Euro); die Importausgaben gingen um 4,6 % auf 116,9 Mrd. $ (104,6 Mrd. Euro) zurück.
Neben der schwächelnden Konjunktur dürften vor allem die niedrigeren
Agrarpreise zum geringeren Agrarhandelswert geführt haben. So importierten die Chinesen 2015 mit 87,6 Mio. t zwar rund 13 % mehr Ölsaaten als im Vorjahr; sie mussten dafür aber mit 38,4 Mrd $ (34,4 Mrd. Euro) fast 14 % weniger ausgeben. Noch relativ stärker ging der Einfuhrwert mit 15 % auf 6,0 Mrd. $ (5,4 Mrd. Euro) bei Speiseölen zurück, obwohl die Bezugsmenge um fast 7 % größer als 2014 ausfiel.
Rückläufig waren außerdem die Ausgaben der chinesischen Importeure für den Einkauf von tierischen Veredlungserzeugnissen; der Einfuhrwert lag hier mit 20,5 Mrd. $ (18,3 Mrd. Euro) um 8 % unter dem Vorjahresniveau. Verantwortlich dafür war neben niedrigeren Produktpreisen vor allem der gegenüber 2014 um 30 % auf nur noch 734.000 t eingeschränkte Milchpulverimport. Demgegenüber wurde mit 474.000 t fast 60 % mehr Rindfleisch geordert, und die Schweinefleischeinfuhren ohne Nebenerzeugnisse legten um 38 % auf 778.000 t zu.
Zu den Warengruppen mit höheren Einfuhrwerten zählte 2015 Getreide, für das die Aufwendungen mit 9,4 Mrd. $ (8,4 Mrd. Euro) um 51 % über dem Vorjahresniveau lagen. Grund war die insgesamt um zwei Drittel größere Bestellmenge, wobei vor allem mehr Mais, Gerste und Sorghum importiert wurde. Zudem gaben die Chinesen im Vorjahresvergleich 15 % mehr Geld für die Einfuhr von Obst und 5 % mehr für den Bezug von Gemüse aus.