Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden Nahrungsmittel sogar 14,8 Prozent teurer, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking berichtete. Schweinefleisch kostet heute 57 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Als Zeichen, dass der Inflationsdruck so schnell nicht nachlassen wird, stiegen die
Erzeugerpreise weiter um 7,5 Prozent. Die neuen Zahlen zeigen nach Expertenansicht, dass die bislang knappe Geldpolitik der Zentralbank offenkundig wenig erfolgreich war.
Neben den Turbulenzen um die Schuldenkrise in Europa und den USA sowie der Talfahrt der Börsen weltweit verstärkt die hohe Inflation die Ungewissheiten für die zweitgrößte Volkswirtschaft.
Weniger hohe Liquidität als vielmehr steigende Produktionskosten seien die Ursache für die Inflation, sagte Wang Jun, Ökonom des China Center for International Economic Exchange der Nachrichtenagentur Xinhua. Steigende Lohnkosten und Preiszuwächse bei Speiseöl deuteten auf einen weiteren Anstieg der Inflation in den nächsten Monaten hin.
Die Regierung hat bereits eingeräumt, dass sie ihr Inflationsziel von vier Prozent für dieses Jahr nicht erreichen wird. Die neuen Zahlen widersprechen den Vorhersagen von Experten, die im Juni von einem Höhepunkt der Inflation gesprochen und eine Abschwächung in den kommenden Monaten erwartet hatten.
Als Hinweis auf eine weitere leichte Abkühlung der Wirtschaft schwächte sich die Entwicklung der Industrieproduktion im Juli etwas ab. Der Zuwachs betrug nur 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Experten hatten einen etwas höheren Anstieg erwartet. Im Juni war Chinas Industrieproduktion noch um 15,1 Prozent gestiegen. (dpa)