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18.01.2010 | 03:58 | Agrareinkommen 

Der Produktionswert der Landwirtschaft sank deutlich

Hannover - Das meiste Geld haben die Landwirte im vergangenen Jahr auf dem Acker verdient.

Einkommen im Agrarbetrieb
(c) proplanta
Schätzungsweise rund 21,6 Milliarden Euro erreichte der Produktionswert zu Erzeugerpreisen aller pflanzlichen Erzeugnisse der deutschen Landwirtschaft, zitiert der Landvolk-Pressedienst Angaben des aktuellen Situationsberichtes. Daneben erzeugten die Bauern tierische Produkte im Wert von 19,9 Milliarden Euro. Weitere 1,8 Milliarden Euro wurden mit Dienstleistungen eingenommen. Insgesamt kamen so auf den Höfen rund 43,3 Milliarden Euro an. Dies bedeutet gegenüber 2008, als die Landwirte insgesamt einen Produktionswert von 46,8 Milliarden Euro erwirtschafteten, allerdings einen Rückgang um rund 3,5 Milliarden Euro oder 7,48 Prozent. Besonders stark ging dabei der Produktionswert bei den tierischen Erzeugnissen zurück. 2008 erwirtschafteten die deutschen Landwirte noch rund 22,3 Milliarden Euro im Stall, dieses Ergebnis verfehlten sie in 2009 um schätzungsweise 10,72 Prozent. Doch auch der Produktionswert für pflanzliche Produkte erreichte das Vorjahresniveau von 22,6 Milliarden Euro nicht, sondern ging um schätzungsweise 4,42 Prozent zurück.

Bei den pflanzlichen Produkten war Getreide nur noch die zweitwichtigste Einnahmequelle der Landwirte. Obwohl die Getreiderernte das Vorjahresergebnis übertraf, konnten die Landwirte mit ihren Getreideverkäufen nur ein Drittel weniger erzielen als in 2008, der Produktionswert sank auf 5,2 Milliarden Euro. Weniger deutlich ging der Produktionswert von Futterpflanzen auf 5,3 Milliarden Euro zurück, die aber in der Regel im eigenen Betrieb verwendet und nicht verkauft werden. Umsatzeinbußen mussten die Landwirte auch bei anderen pflanzlichen Erzeugnissen wie Gartenbauerzeugnissen, Gemüse und Obst verkraften. Besonders deutlich sank beispielsweise der Produktionswert von Raps und Ölsaaten, der mit 1,6 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um knapp 18 Prozent verfehlte. Einzig die Zuckerrüben legten zu, und zwar um rund 0,5 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro.

Mit Abstand den höchsten Produktionswert erzielten die Landwirte auch im vergangenen Jahr mit Milch. Auf diese entfielen allein 7,1 Milliarden Euro, obwohl die Landwirte einen Rückgang der Erzeugerpreise um schätzungsweise rund 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr verkraften mussten. Preisrückgänge führten im Jahresdurchschnitt auch bei Rindern, Schweinen und Geflügel zu deutlich spürbaren Einbußen. Dennoch zählten die Schweineproduktion mit 6,3 Milliarden Euro sowie der Verkauf von Rindern und Kälbern mit einem Produktionswert von 3,5 Milliarden Euro zu den wichtigsten Einnahmequellen der Landwirte in der tierischen Produktion. In der Eiererzeugung machte sich das Auslaufen der Käfighaltung bemerkbar. Dadurch verknappte sich das inländische Angebot, so dass die Landwirte zumindest zeitweilig höhere Eierpreise erzielen konnten und der Produktionswert gegenüber dem Vorjahr leicht auf 0,5 Milliarden Euro stieg. (LPD)
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