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15.04.2009 | 09:18 | Milchwirtschaft 

Deutschland: Milcherzeugerpreis im Februar weiter rückläufig

Bonn - Die Milcherzeugerpreise in Deutschland haben im Februar 2009 weiter nachgegeben und sogar das Niveau des Jahres 2006 unterschritten.

Milcherzeugerpreis
Die Milcherzeugerpreise 2009 unterschreiten das Preisniveau von 2006 (c) proplanta
In der langfristigen Betrachtung seit 1980 war dies das Jahr mit den niedrigsten Preisen bisher. Nach Schätzungen der Zentralen Markt- und Preisberichstelle (ZMP) erhielten die Landwirte im Februar für eine Milch mit 3,7% Fett und 3,4% Eiweiß im Bundesdurchschnitt nur 24,4 Cent netto je Kilogramm. Das sind um 13 Cent weniger als im Vorjahresmonat.

Die Preise sanken bundesweit auch gegenüber Jänner 2009. In den alten Bundesländern war der durchschnittliche Rückgang mit 1,1 Cent auf 24,7 Cent je kg etwas höher als in den neuen, wo die Molkereien mit 23,6 Cent den Vormonatswert nur um 1 Cent unterschritten. Im Norden Deutschlands wurden erstmals Preise von weniger als 20 Cent ausgezahlt: Schleswig-Holstein war mit 19,8 Cent im Februar das Bundesland mit dem niedrigsten Milchpreis. Die Erzeuger mussten einen Preisrückgang um 0,8 Cent im Vergleich zum Vormonat hinnehmen. Die höchsten Preise bundesweit erhielten mit 28,3 Cent je kg die Lieferanten an hessische Molkereien. In Bayern wurden laut ZMP durchschnittlich 27 Cent gezahlt.


Sonnleitner fordert Spitzentreffen von Politik und Wirtschaft

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, hat angesichts der dramatisch sinkenden Milchpreise ein kurzfristiges Spitzentreffen maßgeblicher Ministerien der Bundesregierung mit Vertretern der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Lebensmitteleinzelhandels vorgeschlagen. Mit dieser Initiative soll besonders der Handel an seine gesamtgesellschaftliche Verantwortung erinnert und in die Pflicht genommen werden.

In einem Brief an die beiden Bundesminister Ilse Aigner und Karl-Theodor zu Guttenberg sowie an Kanzlerin Angela Merkel fordert Sonnleitner die Bundesregierung auf, damit ein deutliches Zeichen zu setzen "dem ausufernden Macht- und Preiskampf im Handel entgegenzutreten". Durch den unerbittlich geführten Kampf um Marktanteile würden alle Versuche der Landwirte, aber auch alle Angebote der Politik, zu erträglichen Erlös-Situationen in den landwirtschaftlichen Betrieben zu kommen, gefährlich unterlaufen, kritisierte Sonnleitner. (aiz)
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