In seinen Verhandlungen mit dem dortigen Landwirtschaftsvizeminister Bui Ba Bong kamen beide Seiten überein, dass der Handelsaustausch deutlich intensiviert werden sollte. Als ersten entscheidenden Schritt versicherte der vietnamesische Vizeminister in Kürze die Öffnung des heimischen Marktes für deutsches Schweinefleisch.
Weiterhin unterzeichneten Müller und Bong eine gemeinsame Erklärung zum Ausbau der bilateralen Beziehungen im Agrarbereich. Danach sollen unter anderem der Meinungs- und Informationsaustausch zwischen den Veterinärdiensten beider Länder über Fragen der Tiergesundheit verstärkt werden sowie Kontakte zu Unternehmen mit dem Ziel des Ausbaues der Wirtschaftskooperation und des Handels zwischen beiden Ländern vermittelt werden.
In dem Gespräch, an dem ebenfalls der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Gerd
Sonnleitner, der Präsident des Raiffeisenverbandes Manfred Nüssel und Franz-Georg von Busse als Vertreter der deutschen Landtechnikindustrie teilnahmen, wurde zudem die Errichtung eines gemeinsamen Agrarzentrums in Vietnam zur Intensivierung der Ausbildungskooperation in zentralen Agrarbereichen vereinbart. Partner dabei werden unter anderem der Deutsche
Bauernverband, der
Raiffeisenverband und die deutsche Landtechnikindustrie sein.
Vietnam ist für Deutschland ein wichtiger Handelspartner im Agrarbereich. Das Land liefert jährlich Agrargüter im Wert von über 415 Millionen Euro nach Deutschland. Das Volumen des deutschen Agrarexportes nach Vietnam hat sich im vergangenen Jahr von 25 Millionen Euro auf 48 Millionen Euro fast verdoppelt. Zentrale Bedeutung hat die angekündigte Marktöffnung Vietnams für deutsches Schweinefleisch, so Müller. Vietnam hat bei einer fast identischen Einwohnerzahl wie Deutschland einen pro Kopf Verbrauch von Schweinfleisch von rund 20 Kilogramm im Jahr. Aktuelle Prognosen gehen von einer Steigerung dieses Verbrauches um etwa 10 Prozent in den nächsten Jahren aus, so der Staatssekretär abschließend. (PD)