An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig pendelt der Kartoffelfuture mit Fälligkeit im April 2022 seit Mitte Juli um die Linie von 18 Euro/dt.
Am Freitagmorgen (20.8.) gegen 10.30 Uhr wurde der
Kontrakt für 17,50 Euro/dt gehandelt; das waren 1,60 Euro/dt mehr als das in der ersten Julihälfte markierte Zwischentief, aber noch 2,40 Euro/dt weniger als das bisherige Laufzeithoch vom 8. Juni.
Wie die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit Blick auf den Kassamarkt berichtete, entwickelten sich die Preise für die „freie“ Verarbeitungsware im Vergleich zur Vorwoche vorwiegend seitwärts. Dem
Landvolk Niedersachsen zufolge blicken die Kartoffelbauer aktuell auf „recht vernünftige“ Preise. Bei den
Frühkartoffeln gebe es keinen Angebotsüberhang, der in die anstehende Haupternte reichen könnte.
Nach Angaben des Agrarhandelsunternehmens Wilhelm Weuthen war das Speisefrühkartoffelangebot in der Bundesrepublik aber zuletzt größer als die Nachfrage. Derweil könnten sich andere Märkte in der EU durchweg selbst versorgen.
Die Preise bewegten sich weiter auf hohem Niveau. Weuthen zufolge produzierten die europäischen Verarbeiter zuletzt auf Rekordniveau. Schwerpunktmäßig werde Vertragsware abgerufen. Für Anfang September seien neue Nachfrageimpulse der Pommes frites- und Chipsindustrie zu erwarten. Außerdem werde damit gerechnet, dass die Nachfrage der Exportmärkte in Süd- und Osteuropa in einigen Wochen zunehme.
Unterdessen plant das Unternehmen für die Frühkartoffelsaison 2022 eine Anbauausdehnung in den traditionellen Frühregionen, nämlich im Rheinland, in der Pfalz sowie in Baden und im Osten Niedersachsens. Durch den weiteren Expansionskurs der Verarbeitungsindustrie würden sich für alle Lieferzeiträume attraktive Absatzperspektiven bieten. Außerdem würden in Mitteldeutschland Anbauer mit Lagerung und vorzugsweise mit Beregnungsmöglichkeiten für die Fastfood-Sorten gesucht.
Der niederländischen Pommes frites-Hersteller Aviko berichtete zuletzt von recht ergiebigen Proberodungen für die anstehende Haupternte, die 43 t/ha erbracht hätten. Damit würde das Fünfjahresmittel um 1 t/ha übertroffen.