Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.07.2022 | 09:27 | Ernteaussichten 

Ernteerwartungen fränkischer Bauern sinken wegen Trockenheit

München - Der Bayerische Bauernverband (BBV) erwartet wegen fehlenden Regens im Norden Bayerns eine unterdurchschnittliche Getreideernte.

Getreideernte 2022
Trockenheit in Franken lässt Ernteaussichten sinken. (c) proplanta
Dennoch wird in Bayern wieder mehr Getreide erzeugt als verbraucht werden, wie BBV-Vizepräsident Günther Felßner am Donnerstag mitteilte. «Rohstoffe für Brezen und Weißbier sind nicht in Gefahr.»

«Das Frühjahr war vor allem im Norden Bayerns über lange Zeit sehr trocken», sagte Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) laut Mitteilung. «Mit dem Blick auf die diesjährigen Wetterbedingungen wird wieder deutlich, dass die Prognosen der Klimaforscherinnen und -forscher leider wahr werden.»

In den heimischen Breiten gebe es wohl immer häufiger Extremwetterlagen, «die sich auf das Pflanzenwachstum und die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern auswirken».

Laut Ministerium ist die Getreideanbaufläche in Bayern im Vergleich zum Vorjahr mit etwa einer Million Hektar gleich geblieben. Kaniber hob hervor, dass mittlerweile fast die Hälfte der Wiesen und Weiden in Bayern - das sind etwa 500.000 Hektar - ohne Mineraliendünger oder Pflanzenschutzmittel bewirtschaftet werde.

Der Hintergrund: Umweltschützer kritisieren, dass übermäßige Düngung die Artenvielfalt mindert und die Gewässer verschmutzt. Auch Stadtwerke und Wasserversorger beklagen die Belastung durch Nitrate und Phosphate im Grundwasser.

Da die weltweite Versorgung mit Weizen in diesem Jahr wegen des Ukraine-Kriegs und schlechter Ernteaussichten in mehreren großen Erzeugerländern voraussichtlich knapp wird, appellierte der Bauernverband an die EU, den Landwirten die Arbeit zu erleichtern.

Konkret forderte Felßner eine Aussetzung der sogenannten «Pflichtbrache» und der Vorschriften für die Fruchtfolge. Eigentlich sollen ab 2023 EU-weit jeweils vier Prozent der Ackerfläche nicht bebaut werden und brach liegen, um die Regeneration der Böden zu verbessern.

Fruchtfolge bedeutet, dass auf den Äckern verschiedene Nutzpflanzen im jährlichen Wechsel angebaut werden sollen, und nicht Jahr für Jahr eine einzige. «Unsere Betriebe planen jetzt ihren Anbau für die Ernte 2023», sagte Felßner laut Mitteilung. «Sie brauchen jetzt Klarheit.»
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erntejahr 2023 war in Niedersachsen zu nass und zu warm

 24 Millionen Menschen von Dürre im Süden Afrikas betroffen

 Kleinere Getreideernte in Russland erwartet

 Die eigentlich verlorene Suche nach dem Wunderbaum

 Grundwasser in Bayern wird weniger

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken