Sonntag, 01.10.2023 | 14:42:56
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.07.2022 | 09:27 | Ernteaussichten 

Ernteerwartungen fränkischer Bauern sinken wegen Trockenheit

München - Der Bayerische Bauernverband (BBV) erwartet wegen fehlenden Regens im Norden Bayerns eine unterdurchschnittliche Getreideernte.

Getreideernte 2022
Trockenheit in Franken lässt Ernteaussichten sinken. (c) proplanta
Dennoch wird in Bayern wieder mehr Getreide erzeugt als verbraucht werden, wie BBV-Vizepräsident Günther Felßner am Donnerstag mitteilte. «Rohstoffe für Brezen und Weißbier sind nicht in Gefahr.»

«Das Frühjahr war vor allem im Norden Bayerns über lange Zeit sehr trocken», sagte Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) laut Mitteilung. «Mit dem Blick auf die diesjährigen Wetterbedingungen wird wieder deutlich, dass die Prognosen der Klimaforscherinnen und -forscher leider wahr werden.»

In den heimischen Breiten gebe es wohl immer häufiger Extremwetterlagen, «die sich auf das Pflanzenwachstum und die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern auswirken».

Laut Ministerium ist die Getreideanbaufläche in Bayern im Vergleich zum Vorjahr mit etwa einer Million Hektar gleich geblieben. Kaniber hob hervor, dass mittlerweile fast die Hälfte der Wiesen und Weiden in Bayern - das sind etwa 500.000 Hektar - ohne Mineraliendünger oder Pflanzenschutzmittel bewirtschaftet werde.

Der Hintergrund: Umweltschützer kritisieren, dass übermäßige Düngung die Artenvielfalt mindert und die Gewässer verschmutzt. Auch Stadtwerke und Wasserversorger beklagen die Belastung durch Nitrate und Phosphate im Grundwasser.

Da die weltweite Versorgung mit Weizen in diesem Jahr wegen des Ukraine-Kriegs und schlechter Ernteaussichten in mehreren großen Erzeugerländern voraussichtlich knapp wird, appellierte der Bauernverband an die EU, den Landwirten die Arbeit zu erleichtern.

Konkret forderte Felßner eine Aussetzung der sogenannten «Pflichtbrache» und der Vorschriften für die Fruchtfolge. Eigentlich sollen ab 2023 EU-weit jeweils vier Prozent der Ackerfläche nicht bebaut werden und brach liegen, um die Regeneration der Böden zu verbessern.

Fruchtfolge bedeutet, dass auf den Äckern verschiedene Nutzpflanzen im jährlichen Wechsel angebaut werden sollen, und nicht Jahr für Jahr eine einzige. «Unsere Betriebe planen jetzt ihren Anbau für die Ernte 2023», sagte Felßner laut Mitteilung. «Sie brauchen jetzt Klarheit.»
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 IGC prognostiziert globale Produktionsdefizite bei Raps- und Sonnenblumensaat

 Getreideernte in Thüringen besser als im Vorjahr

 Getreideernte 2023 in Bayern auf Vorjahresniveau, Zuwachs bei Kartoffelernte, Ernteeinbußen bei Obst

 Der Kampf ums Wasser - Versorger unter Druck

 Ringen um knappes Wasser in Frankreich hat begonnen

  Kommentierte Artikel

 IGC prognostiziert globale Produktionsdefizite bei Raps- und Sonnenblumensaat

 Gewerkschaften fordern besseren Schutz für Erntehelfer

 Landtechnik-Hersteller melden kräftiges Umsatzplus

 David gegen Goliath: Jugendliche verklagen Staaten auf Klimaschutz

 Wir werden durchgereicht - In der Industrie wachsen die Sorgen

 Sechs Gründe, warum das Regieren für Kretschmann schwierig wird

 Naturschützer von Bürgerentscheid für BMW-Batteriewerk enttäuscht

 Glyphosat-Zulassung: Bayer sieht sich durch Brüsseler Verordnungsentwurf bestätigt

 Sonderkulturen-Anbau: Schlechte Rahmenbedingungen sorgen für teils drastischen Anbaurückgang

 Özdemir: Direktzahlungen ab 2028 in zwei Reformperioden umwandeln