Im vergangenen Jahr erzielte die zuständige Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) einen Überschuss von 366 Millionen Euro, die an den Bund flossen. Der Verkaufspreis für die Grundstücke stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 Prozent auf durchschnittlich 6319 Euro pro Hektar, teilte BVVG-Geschäftsführer Wolfgang Horstmann am Freitag in Berlin mit. Grund sei die weltweit gestiegene Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Pflanzen-Rohstoffen und damit auch nach Agrarflächen.
Die Finanzkrise habe der BVVG nicht geschadet. «Das Gegenteil ist der Fall: Sie wirkt sich stimulierend auf unser Geschäft aus», sagte Horstmann.
Agrarland werfe eine vergleichsweise hohe Rendite ab und biete zugleich Sicherheit. 2008 wurden Grundstücke mit einer Fläche von rund 82.500 Hektar verkauft, das entspricht fast dem Stadtgebiet von Berlin. Erlöst wurden damit 396 Millionen Euro, hinzu kamen 72 Millionen Euro aus Verpachtung. Bei Neuverpachtungen kletterte der Preis 2008 deutlich um 44 Prozent auf 267 Euro pro Hektar und Jahr.
Damit liege der Pachtzins aber weiter bei nur etwa der Hälfte des westdeutschen Niveaus. Die BVVG hat noch rund 480.000 Hektar an
Agrarflächen in ihrem Bestand, außerdem 85.000 Hektar Wald. Das meiste davon soll bis etwa 2020 veräußert werden. Horstmann erwartet davon Einnahmen von mindestens drei Milliarden Euro. Seit ihrer Gründung 1992 hat die BVVG bereits 3,7 Milliarden Euro eingenommen. (dpa)