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01.02.2021 | 03:24 | Getreidemarkt 

Heimischer Hafer bleibt gefragt

Berlin - Hafer aus heimischer Produktion erfreut sich steigender Nachfrage. Darauf hat der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) hingewiesen.

Hafermarkt
(c) proplanta
Die Schälmühlen wollten den weiter zunehmenden Rohstoffbedarf verstärkt aus deutschem beziehungsweise regionalem Anbau decken, betonte der VGMS in der vergangenen Woche. Die Nachfrage nach Schälhafer sei da und die Mühlen testeten alle Muster, die ihnen zur Bonitierung zugingen.

Entwarnung gab der Verband hinsichtlich des Hektolitergewichts. Es handle sich um ein einfach und schnell messbares Kriterium, das für eine hohe Ausbeute in der Verarbeitung sorge; es sei aber nicht immer marktentscheidend. Zwar seien die Parameter Schälbarkeit, Kernanteil und Korngröße für einen effizienten Schälprozess mit hoher Ausbeute besonders wichtig, es sei aber möglich, mit geeigneter Aufbereitungstechnik auch Hafer mit sehr niedrigem Hektolitergewicht in der Mühle zu verwerten, auch wenn dabei Mengenverluste akzeptiert werden müssten.

Auch hinsichtlich des Anbaus von Hafer will der VGMS für Aufklärung sorgen. Häufigere Trockenperioden müssten nicht zwangsläufig ein Hindernis darstellen, so der Verband. Neben der angepassten pflanzenbaulichen Praxis sei es wichtig, einen guten, geeigneten Standort und die richtige Vorfrucht zu wählen. Zudem sei bereits festgestellt worden, dass trockene Bedingungen im Mai dem Hafer sogar guttun könnten. Dann werde das ohnehin ausgeprägte Wurzelsystem noch stärker ausgebreitet, was wiederum die Wasseraufnahme in den folgenden Wochen optimiere.

Im vergangenen Jahr ist die Anbaufläche von Hafer laut dem VGMS um fast 30.000 ha oder 23 % ausgedehnt worden. Geerntet worden seien 195.000 t Hafer und damit 28 % mehr als noch 2019. Die Mühlen haben ihre Verarbeitungsmenge den Verbandsangaben zufolge in den vergangenen zehn Jahren um 70 % gesteigert; parallel dazu seien indes die Anbauflächen in Deutschland um 22 % und die Produktion um 37 % zurückgegangen. Seit vielen Jahren werde daher auch Hafer aus Skandinavien und Osteuropa verarbeitet.

Angesichts der an Bedeutung zunehmenden Nachhaltigkeitsaspekte sei für die Schälmühlen auch aufgrund der Kunden- und Verbraucherwünsche eine Versorgung mit Rohstoff aus Deutschland beziehungsweise der Region immer relevanter.
AgE
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