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18.02.2024 | 09:54 | Getreidebau 

Haferanbau: Schälmühlen ermutigen Landwirte

Berlin - Die Versorgung mit Hafer aus heimischer Erzeugung ist derzeit knapp, die Nachfrage hoch.

Haferanbau
Die Versorgung mit Hafer aus heimischer Erzeugung ist derzeit knapp, die Nachfrage hoch. (c) proplanta
Wie der VGMS am Mittwoch (14.2.) erklärte, boomt die Nachfrage nach Schälhafer. Zudem verfolgten die Schälmühlen in Deutschland das Ziel, ihren Rohstoffbedarf verstärkt mit deutschen beziehungsweise regionalen Herkünften zu decken. Laut dem VGMS-Sprecher der Hafermühlen, Ulrich Schumacher, bleibt Hafer nach der Ernte 2023 knapp.

„Entsprechend hoch tendieren die Preise - auch für die kommende Ernte“, so Schumacher. Außerdem böten die agronomischen Eigenschaften und der hohe Fruchtfolgewert des Hafers wirkungsvolle Lösungen auch für die Umsetzung der Düngeverordnung und der Ackerbaustrategie.

Landwirte und Landwirtinnen, die vom Haferboom profitieren und in den Anbau einsteigen wollten, sollten sich vorab über Vermarktungsmöglichkeiten und Qualitätsanforderungen bei den Mühlen informieren, empfiehlt der VGMS.

Deutliche Angebotsschwankungen



Die deutschen Schälmühlen haben 2022 nach Angaben des VGMS fast 675.000 Tonnen Hafer verarbeitet; das waren 130% mehr als 2008. Indes bezifferte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) das betreffende Volumen für das Wirtschaftsjahr 2022/23 zuletzt auf 542.286 Tonnen Hafer. Dem standen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 754.700 Tonnen aus der Ernte 2022 gegenüber, womit die Verarbeitungsmenge deutlich übertroffen wurde. 2023 war das Aufkommen allerdings deutlich kleiner.

Die Bauern ernteten im vergangenen Jahr laut Destatis lediglich 467.000 Tonnen Hafer. Auslöser für diesen kräftigen Rückgang waren vor allem die ungünstige Witterung und die Verkleinerung der Anbaufläche um 8,6% auf 141.400 Hektar. Die Rheinische Warenbörse wies zuletzt für Ware aus der kommenden Ernte mit einem Hektolitergewicht von 52 bis 54 Kilogramm und zur Lieferung von September bis Dezember 2024 eine Notierung von 310 Euro/t aus.

Kanada wichtigster Exporteur



Auch der Weltmarkt ist zurzeit wohl recht knapp mit Hafer versorgt. Nach der jüngsten Prognose des Internationalen Getreiderates (IGC) dürfte die globale Erzeugung 2023/24 mit 20,1 Mio. Tonnen Hafer den voraussichtlichen Verbrauch um 1,3 Mio. Tonnen verfehlen; im Vorjahr hatte sich noch ein Überschuss von 900.000 Tonnen ergeben. Außerdem rechnen die Londoner Fachleute mit Blick auf den Welthandel in der laufenden Vermarktungssaison gegenüber 2022/23 mit einem Rückgang um 300.000 Tonnen auf 2,4 Mio. Tonnen Hafer.

Wichtigster Haferexporteur der Welt ist Kanada. Dessen Ausfuhren taxierte der IGC für 2023/24 zuletzt auf kaum 1,50 Mio. Tonnen; das wären fast 9% weniger als im Vorjahr. Ursache dafür dürfte die deutlich kleinere kanadische Haferernte im vergangenen Jahr sein, die sich im Vergleich zu 2022 auf 2,6 Mio. Tonnen halbiert hatte.
AgE
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