Laut Angaben des dem
Landwirtschaftsministerium zugeordneten Instituts für Markforschung und Marktinformation (ISMEA) ist der
Bierkonsum im Vergleich zum ersten Quartal 2020 um 18,4 % gestiegen
Dies sei für die Branche eine wichtige Kehrtwende zum vorigen Jahr, stellte der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband Coldiretti in einem am Freitag (6.8.) anlässlich des Internationalen Tages der Biere vorgelegten Berichts fest.
Eine wichtige Rolle hätten dabei die „Made-in-Italy-Biere“ aus den kleinen Brauereien gespielt. Deren
Produktionsmenge bezifferte Coldiretti auf 550 Mio. l. Ein Drittel dieser Kleinbrauereien kämen von Landwirtschaftsbetrieben, die die Zutaten selbst verarbeiteten.
Bezeichnend für die italienischen Biere sei außerdem die Herstellung von Spezialsorten beziehungsweise Aromen, von Hanf aromatisiertem Bier zu Artischockenbier aus Apulien, von glutenfreiem Bier mit Carnaroli-Reis aus dem Piemont zu Orangen-Bier aus Sizilien.
Es seien besonders junge Unternehmer, die sich dieser Branche zuwendeten und Innovationen einführten, erklärte Coldiretti. Im „Corona-Jahr“ 2020 war der Gesamtumsatz mit Bieren in Italien infolge der Lockdowns um 35 % gesunken. Der mittlere Pro-Kopf-Bierkonsum ging auf 36,8 l zurück.
Der Verband der Brauereien und Mälzereien (Assobirra) hatte in seinem Mitte Juni veröffentlichten Jahresbericht 2020 allerdings berichtet, dass die Bierproduktion gegenüber 2019 „nur“ um 8,4 % auf 15,83 Mio. hl zurückgegangen sei, begleitet von einem starken Rückgang des Verbrauchs um 11,4 % auf 18,78 Mio. hl.
Die Ausfuhren seien 2020 mit 3,3 Mio hl um 4,8 % kleiner als im Vorjahr ausgefallen. Zu den Erlösen machte der Verband keine Angaben. Im Jahr 2019 hatte sich der mit der Bierherstellung erzeugte „shared value“ laut Assobirra insgesamt auf rund 9,5 Mrd. Euro belaufen, wovon 18 % von den Herstellern erwirtschaftet worden waren. Insgesamt zählt die Branche dem Verband zufolge an die 1.000 Klein- und Großunternehmen.