Für männliche Tiere mussten die Schlachtbetriebe tiefer in die Tasche greifen, bei den weiblichen Tieren war das Bild uneinheitlich. Nach Angaben der Brüsseler Kommission wurden für Jungbullen der Handelsklasse R3 im Mittel aller meldenden Mitgliedstaaten 515,51 Euro100 kg Schlachtgewicht (SG) bezahlt; das waren 4,46 Euro oder 0,9 % mehr als in der Vorwoche.
Nach Anfang April war dies das bisher höchste Niveau in diesem Jahr. Die Anfang Dezember flotte Nachfrage für Rindfleisch im noch laufenden Weihnachtsgeschäft dürfte zum Preisauftrieb beigetragen haben. Dieser war in Portugal, den Niederlanden und Spanien mit Zuschlägen zwischen 3,9 % und 5,0 % besonders ausgeprägt.
In Frankreich, Österreich und Dänemark ging es moderater um jeweils 0,4 % nach oben. In Deutschland zahlten die Schlachtbetriebe mit 524,50 Euro/100 kg zwar den gleichen Betrag, doch wurde damit der EU-Durchschnittpreis um 9 Euro übertroffen. Bei Schlachtkühen setzte sich hingegen der saisonale
Preisverfall fort, wenn auch in einem geringen Maß als zuvor.
Tiere der Handelsklasse O3 wurden laut Kommission im EU-Mittel mit 420,55 Euro/100 kg SG abgerechnet; was im Vorwochenvergleich ein leichtes Minus von 0,75 Euro oder 0,2 % bedeutete. Stark nachgebende Preise um jeweils mehr als 6 % wurden dabei allerdings aus Slowenien und der Slowakei gemeldet; in Österreich belief sich das Minus auf 3,1 %. Zudem kam es in Dänemark, Deutschland und Polen zu Abzügen zwischen 0,8 % und 1,4 %.
In Frankreich und Italien konnten sich die Schlachtkuhpreise dagegen halten. Unter anderem in den Niederlanden und Irland legten sie gegen den EU-Trend um 0,5 % beziehungsweise 1,8 % zu. Etwas befestigt haben sich im Berichtszeitraum die Preise für Schlachtfärsen der Handelsklasse R3, und zwar im EU-Mittel um 1,81 Euro oder 0,4 % auf 515,35 Euro/100 kg SG.
Mitverantwortlich dafür waren Zuschläge von 1,9 % in Irland und 3,1 % in Spanien. In Dänemark, Belgien und Frankreich blieben die Preise weitgehend stabil. Dagegen mussten die Erzeuger in Deutschland ein Preisminus von 1,5 % verkraften; in Italien ging es um 2,3 % nach unten.