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16.10.2014 | 10:27 | Keine neuen Marktinterventionen 
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Junglandwirte erfreut über Milchquoten-Ende

Berlin - „Der Ausstieg aus der Milchquote kommt zur richtigen Zeit“, so Matthias Daun. Die deutschen und europäischen Milchbauern seien gut gerüstet.

Regulierung am Agrarmarkt
(c) proplanta
Zugleich warnt der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) davor, bei jeder Krise – egal ob politischer oder wirtschaftlicher Natur – neue Marktinterventionen zu fordern. „Wir können nicht den Markt wollen und zugleich Risiken auf den Staat abwälzen. Das ist kein Unternehmertum“, so der junge Landwirt.

Natürlich seien die fallenden Milchpreise im Moment kein Grund zur Freude. Ganz im Gegenteil. Doch es gebe Licht am Horizont. Er rechne mittelfristig mit einem Anstieg, sagt der BDL-Bundesvorsitzende. Bestätigt wird Daun von den Experten in Brüssel, die in ihrem „Short Term Outlook for dairy" für die zweite Jahreshälfte einen steigenden Milchpreis prognostizieren.

Der BDL hatte sich als einer der ersten landwirtschaftlichen Akteure für die Abschaffung der Quote stark gemacht und schon 2005 den Wegfall der Regelung gefordert. „Mit der Streichung des staatlichen Regulierungssystems können wir freier wirtschaften. Wir sind überzeugt, dass die Orientierung auf den Markt selbst für ein Gleichgewicht sorgen wird“, so Daun.

Natürlich werde die Produktion in die Gebiete wandern, wo sie am sinnvollsten ist. Nicht jeder Milchbauer könne davon profitieren, sondern werde sich anders aufstellen müssen, sind sich die Junglandwirte im BDL einig. Zugleich zeige die steigende Milchmenge, dass viele landwirtschaftliche Betriebe schon angefangen haben, sich auf die veränderte wirtschaftliche Lage in 2015 einzustellen.

„Staatliche Interventionen verwässern die Effekte des Quotenwegfalls“, stellt Matthias Daun klar. „Das gilt auch für die vorgeschlagenen freiwilligen Lieferverzichte, die mit Freiwilligkeit nicht viel zu tun haben“, so der BDL-Bundesvorsitzende.

Er denkt mit Schrecken an die Butterberge und Milchseen, die in den 80er Jahren sehr deutlich gezeigt haben, wohin Subventionen führen können. Stattdessen sei der Ausstieg wichtig. „Der freie Markt ist eine Herausforderung. Doch ich bin überzeugt, dass gut ausgebildete Junglandwirte bei der Vermarktung ihrer Milch keine staatliche Unterstützung brauchen“, betont Matthias Daun: „Für uns ist klar: Die Milch macht’s! Auch ohne Quote!!“ (bdl)
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Kommentare 
DieWeilheimerin schrieb am 22.10.2014 07:49 Uhrzustimmen(78) widersprechen(117)
Solange es erlaubt ist mit Lebensmitteln an den Börsen dieser Welt zu spekulieren, brauchen wir Bauern uns doch nicht einbilden, den "Markt" und damit auch die Preise, in irgendeiner Weise im Griff zu haben. Das machen die Lobbyisten der Lebensmittelindustrie für uns. Und nun noch ein Satz zur Mengenregulierung bei der Milch : Wären damals von Anbeginn die Regularien und damit die Anlieferungen der Milchmengen europaweit überwacht und kontrolliert worden und nun das wichtigste, AUCH STRIKT EINGEHALTEN WORDEN, hätten wir nach kurzer Zeit keine Milchseen und Butterberge mehr gehabt. Aber die lasche Handhabung und die Einmischung von Gruppierungen die nur das eigene Interesse im Focus haben und hatten, ließ das Ganze aus dem Ruder laufen und hat den Quotengegnern in die Hände gespielt.
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