Landtechnik stellt weltweit ein jährliches Produktionsvolumen von über 50 Mrd EUR dar. Der Welthandel wird im kommenden Jahr auf circa 30 Mrd EUR ansteigen. Aufgrund der gestiegenen Rohstoff- und Fertigungskosten müssen sich die Nutzer von
Landtechnik auf Preisanhebungen wie im PKW-Segment einstellen , wird in der Branche betont. Mit der veränderten globalen Preissituation in der Landwirtschaft wächst weltweit der Mechanisierungsdruck. Dies löst entsprechende Investitionen aus, erklärt Merschroth. Sehr positiv wird diese Entwicklung in den Schwellenländern vor allem China und Indien gesehen, wo die Landtechnikindustrie auch in den kommenden Jahren im zweistelligen Zuwachsbereich wachsen wird. Allerdings ist China mit einem Exportvolumen von über 0,9 Mrd EUR im Landtechnikbereich bei einigen Produkten schon ein Wettbewerber für die Europäer. Allerdings sorgt sich die Branche um unerlaubte Technologiekopien.
Europa hat im Landtechniksektor noch Investitionspotenzial, ebenso wie in Nord- und Südamerika. In Osteuropa sind enorme Zuwachsraten in der Landtechnik in allen Segmenten zu registrieren. Die Landmaschinenindustrie in der Bundesrepublik Deutschland zählt weltweit zu den führenden Lieferanten. Das Produktionsvolumen hier zu Lande, so Merschroth, wird in den kommenden Jahren weiter anwachsen, was sich in einer erhöhten Mitarbeiterzahl in den Unternehmen und in weiter steigenden Umsätzen und Unternehmensgewinnen niederschlagen dürfte. Ein Drittel aller Technikkäufe stammen aus deutscher Produktion, zwei Drittel sind Importe. Innerhalb der Landtechniksparte in Europa bleiben neben Deutschland, Italien und Frankreich die größten Produktionsstandorte. In diesem Sektor ist die Bundesrepublik Exportweltmeister, mit einer durchschnittlichen Zuwachsrate auf den internationalen Märkten von rund 11% in den vergangenen fünf Jahren.
Insgesamt wird für das laufende Jahr 2007 in Deutschland ein weiterer Umsatzzuwachs im Landtechnikbereich von knapp 10% erwartet. Dies bedeutet dann ein Gesamtvolumen von rund 5,8 Mrd EUR. Diese Entwicklung wird auch 2008 kalkuliert. Wesentlich für künftige Investitionen bleiben jetzt die Entscheidungen zur Weiterführung der EU-Agrarpolitik, sagte Merschroth.
Neben der Landtechnik sieht er auch die Situation der Branche im Anlagenbau von der positiven, konjunkturellen Entwicklung in der Veredlung getragen. Die schwierige Situation, insbesondere im Mastschweinebereich, wird sich nach Ansicht Merschroths in den kommenden Monaten auflösen und dort wieder für ein besseres Investitionsklima sorgen. Auch der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Dr. Reinhard Grandke, stellt für die Landwirtschaft ein sehr positives Geschäftsklima fest. Nach Umfragen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft wird die Entwicklung, so positiv wie seit fünf Jahren, nicht mehr eingeschätzt. Die Branche macht mobil", so Grandke. Die Landwirtschaft wird derzeit von einer zunehmenden Nachfrage nach Agrarprodukten getrieben. Davon profitieren die vor- und nachgelagerten Handelsstufen. (DJG/xkko)
Dow Jones Newswires
September 21, 2007
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