Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.11.2016 | 00:06 | Agrarwirtschaft 2015/16 
Diskutiere mit... 
   4   2

Landwirte beklagen mieses Wirtschaftsjahr

Oldenburg - Niedersachsens Bauern haben nach Angaben der Landwirtschaftskammer erneut ein dramatisch schlechtes Wirtschaftsjahr hinter sich.

Agrarwirtschaft 2015/16
(c) proplanta
Der Durchschnittsbetrieb habe vom Juli 2015 bis Ende Juni 2016 einen Eigenkapitalverlust von fast 10.000 Euro hinnehmen müssen, sagte Kammerpräsident Gerhard Schwetje am Dienstag in Oldenburg. «Fakt ist seit langem: Die meisten Betriebe zehren von ihrer Substanz.» Dies sei existenzgefährdend.

Trotz schwieriger Marktlage gibt es aber Hoffnungsschimmer. So scheint der starke Fall der Milchpreise zunächst gebremst. Für 2017 gebe es die Möglichkeit, dass das Milchgeld von zuletzt 26 Cent auf 30 bis 32 Cent pro Liter steige, hieß es von der Kammer. Auch dies gilt aber noch nicht als auskömmlich. Ein Aufwärtstrend sei ebenso bei den stark schwankenden Preisen für Schweinefleisch und Ferkel zu erkennen.

Dennoch rechnet der Kammerpräsident mit einem weiteren Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen. Im Vorjahresvergleich sank die Zahl um 700 auf 32.700. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen. Die Kammer legte bei ihrer Versammlung auch ihren Etat für 2017 vor. Er hat ein Gesamtvolumen von 182 Millionen Euro, weist aber ein Defizit von 2 Millionen Euro aus 2016 lag das Defizit bei 3,5 Millionen Euro.
dpa/lni
Kommentieren Kommentare lesen ( 4 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
cource schrieb am 04.12.2016 12:06 Uhrzustimmen(74) widersprechen(94)
die wahrnehmungsfilter der landwirte funktionieren tadellos, man blendet einfach den systembedingten fakt der überproduktion/milchseen und butterberge aus, und schindert so lange bis man sich selbst überflüssig gemacht hat
carpe diem schrieb am 30.11.2016 18:01 Uhrzustimmen(78) widersprechen(84)
Kein Mitleid! Wer meint ohne jegliche Produktpreisgarantien mit "Wachsen oder Weichen", mit völlig utopischen Landpachtpreisen, mit großen Milchvieh Stallneubauten besser über die Runden zu kommen, bzw. seinem Nachbarn zeigen zu müssen wer der Größte ist bekommt jetzt die Quittung. Merke: Angebot und Nachfrage regeln den Preis! Seit Jahrzehnten produziert die europäische Landwirtschaft in vielen Sektoren ein Überangebot oder sie produziert zu teuer. Und anstatt die Produktion zu drosseln machen wir uns für ein paar EU - Euro völlig von der Politik abhängig. Damit kommen die einhergehenden Gesetze, Auflagen, Reglementierungen seitens unserer Gutmenschen und Weltverbesserer einer kalten Enteignung gleich und die Landwirtschaft wird zudem noch als Umweltverschmutzer und Naturzerstörer gebrandmarkt.
agricola pro agricolas schrieb am 30.11.2016 10:59 Uhrzustimmen(71) widersprechen(54)
Wir Bauern produzieren sektorenübergreifend gigantische Überhänge und tragen damit selbst eine wesentliche Mitverantwortung für unseren nicht mehr enden wollenden katastrophalen Erzeugerpreiskampf, den wir so jedenfalls niemals gewinnen können. Wir sind absolut außerstande, Forderungen zu stellen, man gesteht uns also zwangsläufig allenfalls Almosen zu. ***Die zukünftige leistungsbezogene LW in Zahlen: In der aktuellen DLZ wird der mit dem CERES-AWARD ausgezeichnete Landwirt des Jahres dargestellt. Von 1990 einst 90 Kühen mit rund 7.000 Liter Leistung im Durchschnitt hat man sich fortentwickelt auf heute rund 320 Kühe mit nunmehr etwa 11.000 Liter Stalldurchschnitt. DAS IST NACHHALTIGKEIT, zumindest im Sinne des Marktes, wer stört sich tatsächlich daran, dass Mensch und Tier dabei vollends auf der Strecke bleiben!? – Die allseits forcierte und absolut bahnbrechende ALDI-, LIDL- und CO.-MARKTWIRTSCHAFT hat über die tumben Bauern obsiegt!!! Das maßgebliche Jahreseinkommen erzielt unser Bauer des Jahres also wohl eher weniger in seinem Stall, sondern stützt dieses mittels Kapitaltransfer aus seinen Einnahmen aus Sonnenkraft und moderner Biogasanlage in entsprechender Dimensionierung; Invests, die die gewaltigen Wachstumsschritte dieses Betriebes ganz selbstverständlich komplettieren. Die Eigenkapitaldecke eines solchen Betriebes wollen wir alle nicht kennen! Eine Expansion selbiger bäuerlichen Mikroökonomie ist damit dem Vernehmen nach aber bei weitem noch nicht abgeschlossen… Wie ich bereits gebetsmühlenartig immer predige, ist OHNE DIVERSIFIZIERUNG, insbesondere in den verschiedenen NON-FOOD-BEREICEN, alleine aus der Nahrungsmittelproduktion das betriebswirtschaftliche Ableben vieler kleiner und mittlerer Betriebe innerhalb unserer ländlichen Räume gesichert vorprogrammiert. Aber will man deren Überlebensstrategien überhaupt verbands- und agrarpolitisch zukunftsfähig fortentwickeln!? Ist es dort nicht weiterhin nach wie vor die schwerlich verdeckte Zielsetzung, an der brutalen Wachsen-oder-Weichen-Philosophie krampfhaft festzuhalten!? Aller hiervon ablenkender Scheinheiligkeits-Aktionismus dato, der kaum mehr zu überbieten ist, hat doch nur die eine reale Wahlkampfintention, nicht noch weitere Wählerstimmen innerhalb der ländlichen Räume zu verlieren. - Immerhin hat die medial aufgearbeitete Insolvenz von Europas größtem Landwirt, der KTG Agrar, jüngst erst dieses trügerisch sichere Kartengebilde eines brandgefährlichen Agrargigantismus, wo solche „gefeierten“, verschiedentlich verzahnten Vorzeige-Schaubilder brutalst in sich zusammengekracht sind, wenig Potential, das agrarpolitisch billigend in Kauf genommene betriebswirtschaftliche Ableben vieler kleiner und mittlerer Betriebe weiterhin derart glorifizieren zu können. Wenn aktuell in Deutschlands Vorzeigeland Niedersachsen 7% der Milchviehbetriebe sowie 8% der Schweinehalter für immer ihre Stalltüren bereits geschlossen haben, so ist die Richtung glasklar vorgegeben. Die verbleibenden Bauern werden allerdings nicht eine Überlebensstrategie auf den Bettel-Euronen aus der Nahrungsmittelproduktion ausgestalten können: OHNE DIVERSIFIZIERUNG kein mittlerweile erheblich zuschussbedürftiges „bäuerliches Herzblut“. Diese Daseinsvorsorge beinhaltet parallel für solche agrarindustrielle Grossbetriebe in Familienhand, will man mit nur wenig zugekauftem Personalaufwand den Arbeitsalltag gestalten, selbst zu ackern bis der Arzt oder Bestatter auf den Hof fährt. Sieht so mittelfristig der ZÄHE ÜBERLEBENSWILLE auf den deutschen/europäischen Höfen aus!? // Die Nahrungsmittelindustrie blutet uns Bauern mehr und mehr systematisch leer, wir sind keineswegs noch das letzte, allerdings unverzichtbare Stellschräubchen in deren Hochpräzisionsgetriebe. Das von dieser umtanzte „GOLDENE KALB“ des Weltmarktes hält ja auch gigantische Mengen parat, alles, wonach man auf unserem Binnenmarkt gelüstet und giert. Viele deutsche/europäische Bauern tragen somit gesellschaftlich weitgehend ignoriert eine rote Laterne. - WAS ABER, wenn dieses dato überversorgte europäische Schlaraffenland aufgrund der großpolitischen Weltlage mit sämtlichen Unwägbarkeiten, die heute noch keine Mensch in ihrer ganzheitlichen Dimension abschätzen kann, wenn eben dieses Blatt sich jäh wendet und die deutschen/europäischen Verbraucher feststellen müssen, dass ein solcher Überlebens-Luxus des unverzichtbaren menschlichen tagtäglichen Seins in Frage gestellt sein könnte!? „UNSER TÄGLICHES BROT GIB UNS HEUTE!?“ - Keine Infragestellung jedenfalls gegenwärtig, auf die unsere noch immer beispielgebend in Legislaturperioden ausgestaltete Tagespolitik derzeit in Europa eine Antwort finden müsste; allerdings auch kein Selbstläufer-Versorgungsmodell für alle Zukunft, um das man sich nicht im Entferntesten jemals ernsthaft Gedanken machen müsste!!! - Ist erst einmal der Leichenwagen von vielen deutschen/europäischen Höfen gefahren, gibt‘s da zumindest keine Umkehr mehr! Mit einem lauten Paukenschlag werden dann alle aufwachen, die diese Bauern ganz leise verabschiedet haben! - ZU SPÄT ABER. // Eine von hinterlistigen Cyber-Attacken gänzlich gelähmte revolutionäre Agrartechnik 4.0 schafft da auch nur schwerlich Auswege!!!...
kurri Altbauer 86 schrieb am 30.11.2016 09:37 Uhrzustimmen(93) widersprechen(90)
Haben nur die niedersächsischen Bauern ein wirtschaftlich schlechtes Jahr hinter sich, mit einem Eigenkapitalverlust von fast 10.000 € pro Betrieb? Das trifft wohl für die gesamte EU zu. Wer sind denn die „Erfinder“ von wachsen oder weichen, zählen nicht unsere Kammerbeamten auch zu diesem Kreis der AUSBEUTER? Wer gibt ihnen eigentlich dazu den Auftrag sich so zu verhalten? Tatsache ist ja wohl, die Landwirtschaft produziert wie ein Weltmeister am Markt vorbei! Wer hat denn die Milchquote abgeschafft, mit der Folge das etliche Betriebe ausgestiegen sind! Da werden mutwillig Arbeitsplätze vernichtet! Vizekanzler Gabriel macht genau das Gegenteil, er will mit aller Gewalt, seiner Wählerschaft, die Arbeitsplätze erhalten! Wie lange soll das eigentlich noch so weitergehen? Belügt man uns nicht ständig aufs neue? Streut man uns eigentlich immer wieder mit Begriffen wie Digitalisierung und ähnlichem, Sand in die Augen? Der Kammerpräsident sagt einen weiteren Rückgang der landw. Betriebe voraus, es fehlen dann natürlich die Beitragszahler! Die Landwirtschafts-kammer ist in meinen Augen, nur der verlängerte Arm der Politiker! Dann sollte man das auch offen zu geben und nicht so tun, als wäre das der Welten lauf!
  Weitere Artikel zum Thema

 Rohmilchpreise in Deutschland zu niedrig

 Ausgeglichene Verhältnisse am Milchmarkt

 Milchlieferbeziehungen: BMEL hält an Artikel 148 fest

 Blockbutter wird teurer

 Magermilchpulver tendiert schwächer

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken