Die Staatsregierung in Buenos Aires hat laut einer Mitteilung vom vergangenen Donnerstag (3.11.) für den Weizenexport die maximale Gültigkeitsdauer der sogenannten vereidigten Verkaufserklärungen im Ausland (DJVE), die mit den europäischen Ausfuhrlizenzen vergleichbar sind, verlängert. Exporte mit DJVEs für den Lieferzeitraum 1. Dezember 2022 bis 28. Februar 2023 können nun um maximal 360 Tage verschoben werden, ohne dass eine behördliche Strafe anfällt.
Wirtschaftsminister Sergio Massa begründete die Maßnahme damit, dass trotz der voraussichtlich deutlich geringen
Weizenernte in dieser Saison die
Versorgung des Inlandsmarktes gesichert werden solle. Dafür benötigt das südamerikanische Land insgesamt etwa 6 Mio. t bis 7 Mio. t Brotweizen pro Jahr. Für die Produktion 2022/23 hat sich der große Weizenexporteur eine Ausfuhrobergrenze von 10 Mio. t gesetzt.
Die von den Exporteuren vorgelegten DJVE für die Saison 2022/23 beliefen sich Mitte Oktober laut Zahlen des Wirtschaftsministeriums auf ein Volumen von 8,8 Mio. t. Gemäß der jüngsten Prognose der Getreidebörse in Buenos Aires werden bei der jetzt anstehenden Ernte in Argentinien voraussichtlich rund 15,2 Mio. t Weizen gedroschen; das wäre die kleinste Ernte seit Jahren und 6,6 Mio. t weniger als im Rekordjahr 2021/22. Der erwartete Produktionsrückgang geht sowohl auf eine Verkleinerung der Anbaufläche als auch auf erhebliche witterungsbedingte Verluste zurück.