Der zunächst schwache Rohölpreis soll mitverantwortlich sein, sowie auch die stark erhöhte Anbaufläche für Canola in Kanada. Die Rapsbestände in Deutschland beunruhigen derzeit allerdings immer mehr. Die anhaltende Trockenheit , insbesondere im Rapsland Mecklenburg-Vorpommern, dämpft die Hoffnung, zumindest auf den von
Auswinterung verschonten Flächen noch einen akzeptablen Ertrag zu erzielen, deutlich. Der Einfluß des Wetters auf die Preise wird die Marktentwicklung anhaltend bestimmen und für Unsicherheit sorgen. Das derzeit kalte und trockende Wetter mit Nachtfrösten ist auch Gift für die Getreidebestände und den gerade aufgelaufenden Mais.
In der Lausitz werden massive Ernteausfälle befürchtet durch Nachtfröste von minus 7 Grad. Auch die Händler schildern die momentane Situation wenig begeistert. Nicht unüblich für die Jahreszeit, gibt es kaum Ware zu handeln. Der starke Euro ist ungünstig für Exportgeschäfte. Die Situation an der Börse wird von den Wettermärkten, Gewinnmitnahmen, der Währungssituation und dem Saatenstand geprägt.
Mecklenburg-Vorpommern: Nach Angaben des Statistischen Amtes wurden 11,2 % der Winterrapsflächen in MV umgebrochen. In einer EZG in Vorpommern wurden allerdings sogar 70 % umgebrochen und auch 50 % sind keine Seltenheit. Die verbliebenden Bestände leiden extrem unter Trockenheit, es ist kaum Regen gefallen. Der im August gedrillte Raps läßt noch hoffen. Er blüht bereits. Die Seitentriebe sind im späten Raps oft nur schwach ausgebildet. Insbesondere vorgeschädigte Bestände werfen infolge Wassermangel vereinzelt bereits die Knospen ab. Auch das Getreide leidet zunehmend. Einige Bestände sind sehr hell. Der Dünger wirkt nicht durch das fehlende Wasser. Der Befallsdruck mit Krankheiten ist jedoch gering. Es wurden 0,3 % der Getreidefläche infolge Auswinterung neu angesät (Stat. Amt). Rüben und Mais laufen gut auf.
Brandenburg: Im südlichen Brandenburg hat der Regen etwas für Entspannung gesorgt. Im Norden ist das Wasser aber anhaltend knapp. Landwirte berichten besonders auf den leichten Böden von katastrophalen Rapsbeständen. Die Getreidebestände sehen noch gut aus. Trotz Trockenheit sind teilweise umfangreiche Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig (Mehltau ...). Auch die Rapsschädlinge erfordern erhöhte Aufmerksamkeit.
Sachsen-Anhalt: Es hat zwar etwas geregnet, vereinzelt bis zu 5mm, aber insgesamt zu wenig, um den Trockenstress anhaltend zu lindern und die auflaufenden Kulturen zu fördern. Das Gras wächst bei der Kälte kaum. Der Raps läßt keine Höchsterträge erwarten. Er blüht bereits. Die Seitentriebe sind in den oft lückigen Beständen schlecht entwickelt.
Thüringen: Vereinzelt gab es einige Verkaufsaktivitäten. Futterweizen und Sommergerste wurden gehandelt und Vorverträge für die Ernte 2011 für Raps und A-Weizen abgeschlossen. Es hat etwas geregnet. Von 2 bis 15 mm wird berichtet, aber es ist zu kalt, besonders für die nun auflaufenden Saaten (Sommerraps, Rüben , Mais). Wind und Sonne trocknen den Boden aus. Der nächtliche Bodenfrost gibt auch den Getreidebeständen einen "Dämpfer". Der Bodenwasservorrat ist nach wie vor angespannt. Im März und April sind nicht mehr als durchschnittlich 30 bis 35 % Niederschlag des langjährigen Mittels gefallen.
Sachsen: Es hat vereinzelt ergiebige Regenfälle gegeben (4 - 15 mm), die für etwas Erleichterung für die von Trockenheit gekennzeichneten Pflanzenbestände sorgen. In einigen Gebieten (Dresden, Bautzen,Zittau) gab es allerdings sogar Schnee, der teilweise für erhebliche Probleme gesorgt hat. In der Lausitz werden infolge von Nachtfrösten bis zu minus 7 Grad massive Ernteausfälle befürchtet. Der gerade aufgelaufene Mais ist durch die Nachtfröste besonders gefährdet. Etwas Futterweizen wurde südlich von Leipzig/Gera gehandelt, auch Roggen ist verkauft worden.