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24.01.2012 | 07:31 | Marktbericht Ost 

Marktinformation Ost: Düngemittelpreise im Januar 2012

Rostock - Fallende Weltmarktpreise infolge geringer Nachfrage hatten auch auf dem ostdeutschen Düngermarkt Ende des letzten Jahres zu fallenden Düngerpreisen geführt.

Marktberichte Ost
(c) mio
Insbesondere die Harnstoffpreise waren in der 50. Kalenderwoche stark eingebrochen. Die Preiskorrekturen anderer Düngemittel fielen geringer aus. In der Hoffnung auf weiter fallende Preise wurde diese Preisdelle um die Festtage kaum zum Einkauf seitens der Landwirte genutzt. Einige Händler hatten sich eingedeckt. Inzwischen haben die Harnstoffnotierungen aufgrund weltweiter Nachfragebelebung und durch den schwachen Euro wieder deutlich angezogen, liegen aber noch etwas unter dem Niveau von Anfang Dezember. Da der Düngerbedarf in der Landwirtschaft hoch sein dürfte, ist ein Absinken der Preise kaum denkbar. Die Preise für Kalkammonsalpeter halten sich stabil auf Vormonatsniveau.

Da momentan noch kein wirklicher Markt für KAS besteht, ist zumindest bis zum erhöhten Bedarf mit stabilen Preisen zu rechnen. Während es zu Jahresbeginn noch sehr ruhig auf dem Düngermarkt war, mitunter standen auch keine Herstellerpreise zur Verfügung, nimmt die Resonanz der Handelspartner in der zweiten Januarhälfte spürbar zu. Das überwiegend offene milde Wetter läßt momentan einen zeitigen Beginn der Düngesaison erwarten. Die Feldkulturen sind kaum zur Vegetationsruhe gekommen. Die reichlichen Niederschläge in den letzten Wochen und ausbleibender Frost weisen in diesem Jahr auf niedrige N-min Werte hin.

Wichtig ist die zeitnahe Verfügbarkeit der Stickstoffdünger. In der Lieferstatistik der Stickstoffproduzenten klaffen im Vergleich zum Vorjahr noch erhebliche Löcher. Auch die Verkaufsquoten des Großhandels belegen diesbezüglich eine enorme Kaufzurückhaltung. So haben Landwirte und infolge Risikomanagement auch die Händler bisher wesentlich weniger KAS geordert. Trotz diverser Exporte (Kanada, Brasilien, Skandinavien) wird die Versorgung mit KAS für den deutschen Landwirt aber nicht in Frage gestellt. Stickstoffdünger für die erste N-Gabe ist ausreichend vorhanden.

Mit erhöhter Nachfrage auf dem Weltmarkt und steigenden Preisen ist die Verfügbarkeit von Harnstoff zu vorderen Terminen angespannt. Schwefelhaltige Stickstoffdüngemittel sind insbesondere im Süden nicht ausreichend verfügbar. Noch immer macht sich der Produktionsausfall in Piesteritz bemerkbar. In der dritten Kalenderwoche wurde aus diesem Hause in kurzem Zeitfenster preisgünstiger Flüssigdünger bei beschränkter Liefermenge offeriert.

Das Angebot an Flüssigdüngern (AHL) auf dem Weltmarkt wird dieses Jahr zunehmen. Auch die Phosphatdüngerpreise waren Ende des Jahres 2011 gesunken, wenn auch nicht so deutlich wie beim Harnstoff. Dennoch haben die Preise ein Niveau erreicht, welches auf allen Handelsebenen abschreckt. So fehlten Ende Dezember noch große Mengen in den Büchern.

An Phosphatdünger wird gespart. Derzeit werden auf Handelsebene verstärkt Nachfragen nach DAP für die Unterfußdüngung registriert. Die Kalium- und Kieseritpreise sind weiter stabil. Das moderate, nachvollziehbare Preissystem seitens der Kalidüngerindustrie ohne große Ausschläge sorgt für willkommene Planungssicherheit auf Käuferseite.


Die Verfügbarkeit der Düngemittel wird in großem Maße vom Zusammenspiel der Lieferkette Produzent - Handel - Landwirt abhängen. Gemeinsames Handeln bei stabilen Preisen wird eine angespannte Situation bei sich anbahnender zeitiger N-Düngung entspannen können. Auf jeden Fall wird es ein spannendes Frühjahr auf dem Düngermarkt geben.


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Düngemittelpreise im Januar 2012
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