Heute Morgen gegen 11.15 Uhr kostete der
Kontrakt 395,75 Euro/t; das waren 20,25 Euro/t oder 4,9 % weniger als der Eröffnungskurs vom Montag. Damit entfernte sich der Kurs weiter von seinem Mitte Mai markierten Rekord von 444,50 Euro/t und folgt nun einem charttechnischen Abwärtstrend.
Marktfachleute begründeten die zuletzt sehr schwache
Preistendenz unter anderem mit Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir
Putin und führender Politiker anderer Länder über einen möglichen Korridor für ukrainische Getreidelieferungen aus wichtigen ukrainischen Häfen.
Putin hatte am Montag erklärt, die Ausfuhr in Abstimmung mit der Türkei erleichtern zu wollen. Daraufhin hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach eigenen Angaben Putin angeboten, eine entsprechende Resolution der Vereinten Nationen (UN) auszuarbeiten.
Das französische Agrarconsultingunternehmen Agritel gab allerdings zu bedenken, dass die Verschiffung von ukrainischem Weizen durch die Realität vor Ort und mögliche Bedingungen Putins erschwert werden dürfte; die ukrainischen Küstengewässer seien vermint. „Putin macht Weizen zu einer wichtigen diplomatischen Waffe“, kritisierte Agritel-Direktor Arthur Portier.
Neben der Hoffnung auf ukrainische Weizenexporte sorgte das Wetter für Preisdruck. Regenfälle in wichtigen Anbaugebieten in der EU und in den USA verbesserten die Ertragsaussichten für die kommende Ernte. Zudem wirkte laut Analysten der Durchbruch der psychologisch wichtigen Preislinie von 400 Euro.