(c) proplanta Ein Grund für den erwarteten Anstieg gegen den weltweiten Trend um zwei Prozent auf knapp 25.000 Fälle sei eine gesunkene Zahlungsmoral, sagte Euler-Hermes-Chefökonom Ludovic Subran der Deutschen Presse-Agentur. 2014 waren in Deutschland etwa sechs Prozent weniger Firmen in die Pleite gerutscht als im Jahr zuvor. In den vergangenen fünf Jahren sank die Zahl der Unternehmensinsolvenzen stetig.
Subran zeigte sich zuversichtlich, dass es sich bei der Entwicklung 2015 lediglich um eine «kurzfristige Delle» handele. Bereits im kommenden Jahr rechnet der Experte voraussichtlich wieder mit einer Stabilisierung. Voraussetzung sei jedoch, dass es zu keiner weiteren Eskalation der weltweiten Krisen komme. Notwendig seien auch mehr Investitionen der öffentlichen Hand und ein verbessertes Umfeld für Privatinvestitionen.
In anderen westeuropäischen Ländern wie Spanien, Italien, Portugal. Griechenland, Dänemark oder Großbritannien rechnet der in über 50 Ländern vertretene Kreditversicherer 2015 mit einem Rückgang der Unternehmensinsolvenzen. Weltweit sagt das Unternehmen ein Minus von drei Prozent voraus. Neben Deutschland seien aber auch in Luxemburg, Österreich, Finnland, Belgien und China mehr Firmenpleiten zu erwarten.
Mit mehr Insolvenzen rechnet Euler Hermes unter anderem in der Energiewirtschaft, sowie in der Land- und Forstwirtschaft. Während im Energiesektor viele Unternehmen mittlerweile mit überholten Geschäftsmodellen zu kämpfen hätten, litten Unternehmen aus der Land- und Forstwirtschaft zunehmend unter der Russlandkrise. (dpa)
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