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24.12.2012 | 13:04 | Milch-Marker-Index 

Neuer Milch-Marker-Index soll Milcherzeugungskosten senken

Berlin - Mit einem sogenannten Milch-Marker-Index (MMI) will die Milcherzeugergemeinschaft MEG Milch Board ab dem nächsten Jahr für mehr Transparenz in Sachen Produktionskosten für Milch sorgen und den Erzeugern handfeste Argumente für die Preisverhandlungen mit ihren Abnehmern geben.

Milch-Marker-Index
(c) proplanta
Wie der Vorsitzende des Milch Boards, Peter Guhl, vergangene Woche in Berlin vor Journalisten erklärte, sind die Milcherzeuger nicht zuletzt von der Politik aufgerufen worden, sich in Zukunft stärker „im Markt zu bewegen“. Ein Weg dorthin sei die Konzentration der Landwirte in Erzeugergemeinschaften wie der MEG.

„Die Bündelung der Betriebe allein reicht aber nicht aus; das zeigen beispielhaft die jüngsten Abschlüsse mit den Molkereien“, erklärte Guhl. Blicke man auf die aktuellen Verträge, seien Milcherzeuger eher Ablieferer als Verkäufer ihrer eigenen Milch. Dies liege vor allem daran, dass die „Mitverhandlungsmacht“ von Milchbauern amMarkt meist zu gering sei, umbessere Preise einfordern zu können.

Im Rahmen des deutschen Marktstrukturgesetzes werde Landwirten aber eine besondere Ausnahmestellung im Wettbewerbsrecht eingeräumt. Sie dürften sowohl in einer Genossenschaft als auch in einer Erzeugergemeinschaft Mitglied sein und daher auch mit Genossenschaften in Preisverhandlungen gehen. Das deutsche Marktstrukturgesetz biete deshalb einen Weg, um den Einfluss der Erzeuger gegenüber den immer größer werdenden Molkereien zu stärken und den Molkereien, vor allem bei Preisverhandlungen, ein Marktgewicht entgegenzusetzen, betonte Guhl.

„Bisher wird bei Milchlieferverträgen stets von oben nach unten verhandelt“, stellte ergänzend Gerhard Metz fest, der Vorsitzende der Milcherzeugergemeinschaft Ostallgäu, die rund 50 Mio. kg Milch an zwei private Molkereien vermarktet. Angesichts zunehmend liberalisierter Märkte und immer stärkerer Preisschwankungen funktioniere dieses System aus Sicht der Bauern aber nicht mehr, meinte Metz. Es sei deshalb zwingend notwendig, dass die Milcherzeugungskosten künftig in die Milchpreisverhandlungen einbezogen würden. (AgE)
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