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11.11.2018 | 14:03 | Milchgeld 

Milchauszahlungspreise legen im September nochmals zu

Bonn - Mehrere Molkereiunternehmen in der Europäischen Union haben im September das Milchgeld noch einmal angehoben, doch spätestens im November dürfte Schluss mit weiteren Preiszuschlägen sein.

Milchgeld
(c) proplanta
Davon geht zumindest der niederländische Bauernverband (LTO) in seinem Anfang November veröffentlichten Milchpreisvergleich aus. Demnach zahlten die 17 in der Erhebung erfassten Molkereiunternehmen aus neun EU-Ländern im Berichtsmonat für eine Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß bei einer jährlichen Anlieferungsmenge von 1 Mio. kg im Schnitt 34,69 Cent/kg Milch; das waren 0,34 Cent oder 1,0 %mehr als im September. Das vergleichbare Vorjahresniveau wurde allerdings um 2,5 Cent oder 6,7 % unterschritten.

Weil der saisonale Milchpreisanstieg in diesem Jahr verhaltener als 2017 ausfällt, ist die Lücke zum Vorjahrespreis größer geworden. Im Vergleich zu August hoben laut LTO insgesamt acht der 17 betrachteten Unternehmen ihre Auszahlungspreise an. Am deutlichsten war das bei der britischen Dairy Crest mit einem Plus von 2,33 Cent auf 35,02 Cent/kg der Fall, wozu ein Saisonzuschlag und Extrazahlungen wegen der Futterknappheit beitrugen.

Überdurchschnittlich stieg das Milchgeld mit jeweils gut 1,2 Cent auch für die Lieferanten von Müllermilch und FrieslandCampina. Während die bayerische Molkerei mit einem von der LTO genannten Preis von 32,96 Cent/kg um 1,73 Cent unter dem Durchschnittpreis aller Vergleichsunternehmen blieb, übertraf FrieslandCampina diesen mit 36,42 Cent/kg um 1,73 Cent.

Von den weiteren erfassten deutschen Molkereien hob das Deutsche Milchkontor (DMK) seinen Erzeugerpreis im September gegenüber dem Vormonat um 0,5 Cent auf 34,6 Cent/kg an; bei Hochwald blieb die Auszahlungsleistung mit 32,93 Cent/kg stabil. Über Zuschläge zwischen 0,2 Cent und 0,75 Cent durften sich die Erzeuger von Danone, Lactalis Royal A-ware und Milcobel freuen. Einzige Molkerei mit einer Milchpreissenkung, und zwar von 1,5 Cent, war die französische Savencia.
 
Milchauszahlungspreisvergleich europäischer MolkereienBild vergrößern
Milchauszahlungspreisvergleich europäischer Molkereien
Viel Biomilch

Die Preise für Biomilch in Deutschland sind im September ebenfalls gestiegen, allerdings nur leicht. Laut der Erhebung von Bioland bei bundesweit 38 Ökomolkereien lag der durchschnittliche Nettoerzeugerpreis für ein Kilogramm Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß inklusive Zu- und Abschlägen ab Hof im Berichtsmonat bei 47,4 Cent und damit um 0,2 Cent über dem Augustniveau. Dabei blieben laut Bioland die Milcherzeugerpreise im Süden mit 47,6 Cent/kg stabil; sie legten aber im Norden um 0,3 Cent auf 46,9 Cent/kg zu.

Seit Jahresbeginn hat der Preis für Ökomilch allerdings um 1,6 Cent/kg nachgegeben, und er dürfte 2018 erstmals seit 2015 im Jahresschnitt wieder unter dem Vorjahresniveau liegen. Grund dafür ist die deutliche Ausweitung der Biomilcherzeugung; die Anlieferungsmenge hat der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) zufolge in den ersten acht Monaten von 2018 mit 763.800 t das vergleichbare Vorjahresaufkommen um 24,4 % übertroffen.

on der Preisschwäche am Buttermarkt war zuletzt auch die Bioware betroffen. Laut VMB wurde nach den jüngsten Kontraktverhandlungen mit dem Handel der Preis für das 250-g-Päckchen Biobutter um 10 Cent auf 2,29 Euro gesenkt. Aufgrund der stark gestiegenen Rohstoffverfügbarkeit hat es in den vergangen Monaten, mit Ausnahme des Septembers, keinen Anstieg der Erzeugerpreise gegeben. Der Preisabstand zwischen biologisch und normal erzeugter Milch ist deshalb geschrumpft, und zwar auf zuletzt 12,8 Cent/kg; im März waren es noch 16,0 Cent/kg gewesen.
AgE
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