An der Aktion nahmen rund 15 Landwirte teil, wie die Polizei mitteilte. Sie schichteten aus Milchpulversäcken eine Pyramide auf.
Die
Bauern befürchten infolge der Corona-Pandemie eine erneute
Milchkrise mit finanziellen Schwierigkeiten für die Milchviehhalter. Es sei nicht davon auszugehen, dass die Probleme mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen beendet sein würden, erklärte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter.
Auf Druck der milchverarbeitenden Industrie hin habe die
EU-Kommission seit dem 1. Mai die private
Lagerhaltung eröffnet, das heißt, sie bezuschusse mit rund 80 Millionen Euro die Einlagerung von
Magermilchpulver, Butter und Käse. «Was den Markt stabilisieren soll, verlagert die Probleme der
Milchviehhalter jedoch weiter auch in die Zeit einer einsetzenden Markterholung», befürchtet der Verband.
Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) appellierte an
Molkereien,
Lebensmitteleinzelhandel und Produzenten, gemeinsam Lösungen zu finden. Die Covid-19 Pandemie habe in der Tat zu Marktturbulenzen geführt: Während der Absatz von Milchprodukten im Lebensmitteleinzelhandel deutlich zugenommen habe, sei unter anderem der Export eingebrochen. Backhaus bezeichnete die Freigabe der Einlagerung durch die EU als ein Mittel, die preisliche Niedrigphase zu überbrücken. Erste Hoffnungsschimmer gebe es bereits. Die Nachfrage aus Italien und auch China steige allmählich. «Und doch kommen wir nicht darum herum, Wege zu finden, den dauernden Turbulenzen am
Milchmarkt entgegenzuwirken», meinte Backhaus. «Die Industrie muss endlich Strategien entwickeln, die
Milchmenge vorausschauend zu steuern.»
Milchbauern demonstrieren derzeit bundesweit. In den kommenden Tagen sind Aktionen in Hannover, Düsseldorf, Wiesbaden, München und Stuttgart geplant.